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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

Fallbericht: Gleichzeitige Aufnahme von 3 Schwerbrandverletzten in ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Implikationen für den Krankenhauskatastrophenplan

Meeting Abstract

  • B. Schäfer - Universitätslinik für Anästhesie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • M. Vierhapper - Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • C. Staud - Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • D. Fuchs-Raidl - AKH-Wien, Wien, Austria
  • A. Pittermann - AKH-Wien, Wien, Austria
  • G. Ihra - Universitätslinik für Anästhesie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc10.06

doi: 10.3205/20dav075, urn:nbn:de:0183-20dav0755

Published: January 13, 2020

© 2020 Schäfer et al.
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Text

Einleitung: Wir berichten über den Versorgungsablauf bei gleichzeitiger Aufnahme von 3 Schwerbrandverletzten in unsere Universitätsklinik. Die Koordination der Erstversorgung wird beschrieben, sowie die operative Akutversorgung und anschließende intensivmedizinische Behandlung.

Methodik: Die Abläufe werden retrospektiv analysiert, die gewonnenen Erfahrungen fließen in den Krankenhauskatastrophenplan für Brandverletzte ein.

Ergebnisse: Für die Erstversorgung wurden die Verletzen auf Schockraum, Notfallaufnahme und Erstversorgungsraum der Brandverletztenintensivstation verteilt. Durch diese Vorgangsweise stand einerseits für jeden Patienten ein eigenes intensivmedizinisches Team zur Verfügung, andererseits erforderte es vom diensthabenden Plastischen Chirurgen, 3 Verletzte an verschiedenen Behandlungspositionen in unterschiedlichen Bauteilen zu behandeln. Escharotomiert wurde im OP der Unfallchirurgie und der Brandverletztenintensivstation. Zur Verteilung der Arbeitslast wurden die Patienten initial von verschiedenen Intensivstationen aufgenommen, sie konnten aber schon nach Stunden von der Intensivstation für Brandverletzte übernommen werden.

Schlussfolgerung: Die Erkenntnisse aus diesem Fall zeigen, dass bei freien Kapazitäten an Akutbehandlungsplätzen, Operationssälen und Intensivbetten, die gleichzeitige Aufnahme von bis zu 3 Schwerbrandverletzten in unsere Universitätsklinik möglich ist. Eine höhere Anzahl von Brandverletzten erfordert die Aktivierung des Krankenhauskatastrophenplans. Dies impliziert die Einberufung von dienstfreiem Personal, die Reduktion des Dienstbetriebs, sowie die Errichtung einer Einheit mit Behandlungsplätzen in räumlicher Nähe zueinander. Übersteig die Anzahl an Verletzten diese Kapazität, erfolgt parallel dazu die Verteilung der Verletzten auf andere Brandverletztenzentren nach dem nationalen Katastrophenplan.