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Tracheotomie bei Patienten mit Verbrennungen: Eine retrospektive monozentrische Auswertung der Fallzahlen über 10 Jahre
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Published: | January 13, 2020 |
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Einleitung: Die Indikation zur Tracheotomie bei schwerbrandverletzen ist vielfältig und muss häufig gestellt werden. Insbesondere aufgrund zu erwartender Langzeitintubation und Beatmung, jedoch auch aufgrund eines Inhalationstraumas steigt das Risiko eine Pneumonie zu entwickeln drastisch.
Material und Methoden: Es erfolgte eine systematische Datenauswertung von brandverletzten Patienten mit Tracheotomie über einen Zeitraum von 10 Jahren. Eingeschlossen wurden alle Patienten welche mit einer Verbrennung aufgenommen wurden und eine Tracheotomie erhielten. Wir erfassten die epidemiologischen Daten der Patienten, Zeitpunkt und Zugangsweg der Tracheotomie offen chirurgisch oder dilatativ und ermittelten die Beatmungstage sowie aufgetretene Komplikationen. Ferner evaluierten wir ob ein Inhalationstrauma zum vermehrten Einsatz der offenen Tracheotomie führte.
Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden an der BG Klinik Tübingen 115 Verbrennungspatienten tracheotomiert. 92% der Patienten erhielten eine offene Tracheotomie meist gemeinsam mit der operativen Versorgung der Verbrennung. Das Verbrennungsausmaß betrug für dilatativ tracheotomierte Patienten 33%, bei offen tracheotomierten Patienten 40% der Körperoberfläche. Die Beatmungstage lagen durchschnittlich bei 36 Tagen dilatatv sowie 34 Tagen bei vergleichbaren Mortalitätsraten. Die schwere des Inhalationstraumas zeigte sich in beiden Gruppen vergleichbar.
Schlussfolgerungen: Die Tracheotomie stellt für Schwerbrandverletze einen wichtigen Bestandteil der Behandlung dar, aus multiplen Indikationen. Die Punktionstracheotomie stellt sich als sicheres, zeit- und kostensparendes Verfahren dar, welches unabhängig vom Inhalationstrauma eingesetzt werden kann. Die Wahl des Verfahrens hat keinen Einfluss auf die Mortalität oder die Beatmungsdauer in unserem Patientenkollektiv gezeigt.