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Ist die Parkland Formel noch “Up to date” zur Berechnung der Flüssigkeitsubstitutionsmenge schwerstverbrannter Patienten
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Published: | January 13, 2020 |
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Einleitung: Eine rasche Flüssigkeitssubstitution ist eine der wesentlichen Therapien bei Patienten mit ausgedehnten Verbrennungen. Im Jahr 1968 wurde die Parkland Formel für die Berechnung der notwendigen Flüssigkeitssubstitution eingeführt. Seither wurden weitere verschiedene Methoden zur Berechnung der benötigten Flüssigkeitsmenge entwickelt. Wir untersuchten, ob die Parkland Formel auch heute noch die effektivste Methode zur Berechnung der benötigten Flüssigkeitsmenge für schwerbrandverletzte Patienten ist.
Material und Methoden: Zwischen 2014 und 2019 konnten insgesamt 569 Patienten mit mindestens 20 % verbrannter Körperoberfläche (KOF) und mit gleichzeitig mindestens 15 % der KOF vollschichtiger Verbrennung aus dem Deutschen Verbrennungsregister eingeschlossen werden. Diese Patienten wurden in insgesamt fünf Gruppen, anhand der verabreichten Flüssigkeitsmenge innerhalb der ersten 24 h, eingeteilt. Patienten in der Gruppe „0“ erhielten Flüssigkeitsmengen, welche anhand der Parklandformel empfohlen worden wären. Die vier anderen Gruppen erhielten weniger (-1, -2) oder mehr (+1, +2) Flüssigkeitsvolumina als mit der Parkland Formel berechnet wurde.
Ergebnisse: Patienten aus Gruppe „0“ zeigten eine signifikant erniedrigte Mortalität (4,5 %) innerhalb der ersten Woche verglichen mit Patienten aus Gruppen „-2“ (16,7 %) und „+2“ (19,2 %) (p=0,021). Überdies war die mittlere Anzahl der durchgeführten Operationen in der Gruppe „+2“ (5,81) gegenüber der Gruppe „-2“ (3,81) erhöht. Des Weiteren zeigten Patienten aus Gruppe „+2“ eine längere Krankenhausverweildauer.
Schlussfolgerung: Das Überleben schwerbrandverletzter Patienten ist in der ersten Woche signifikant höher, wenn diese mit Flüssigkeitsvolumina therapiert werden, die nach der Parklandformel berechnet wurden.