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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

Thermische Verletzungen des Gesichtes bei Kleinkindern – unsere Erfahrung mit hyaluronsäurebasierten Wundauflagen

Meeting Abstract

  • K. Maurer - Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
  • S. Krickeberg - Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
  • M. Renkert-Baudis - Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
  • L. M. Wessel - Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc3.05

doi: 10.3205/20dav019, urn:nbn:de:0183-20dav0195

Published: January 13, 2020

© 2020 Maurer et al.
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Einleitung: Mehr als 25% aller thermischen Verletzungen im Kleinkindes- und Säuglingsalter betreffen das Gesicht. Insbesondere bei Kleinkindern ist die Behandlung dieser Verletzungen anspruchsvoll, da Überverbände für gängige Wundauflagen aus Polylactid, Cellulose, Hydrokolloid oder nicht-haftender Gaze oft als störend empfunden werden, verrutschen und die Nahrungsaufnahme erschweren. Zudem sind die Verbandswechsel oft schmerzhaft, zeitraubend und oft nur im stationären Rahmen möglich.

Als Alternative hierzu verwenden wir für die Versorgung thermischer Verletzungen im Gesicht und der Kopf-Halsregion am Kinderschwerbrandverletztenzentrum der UMM seit 2016 eine selbsthaftende hyaluronsäurebasierte Wundfolie (Hyalosafe®).

Material und Methoden: Seit 6/2016 erfolgt am Kinderschwerbrandverletztenzentrum der UMM bei thermischen Verletzungen Grad 2a-2b nach initialem Débridement im Gesicht und am Hals die Auflage von Hyalosafe® ohne zusätzlichen Oberverband. Es erfolgte eine Datenauswertung in Bezug auf die Hospitalisierungs- und Infektionsrate sowie eine Aufarbeitung repräsentativer Fälle, die den Heilungsverlauf unter Verwendung von Hyalosafe® darstellen.

Ergebnisse: Unsere Erfahrung mit der Verwendung von Hyalosafe® zeigt eine einfache Applizierbarkeit der Wundfolie, eine gute Akzeptanz durch die Patienten und ihre Eltern sowie wenig Einschränkung im Alltag. Es wurde keine Wundinfektion beobachtet und bei isolierten Gesichtsverletzungen konnte nach initialer Versorgung ausnahmslos eine ambulante Weiterbehandlung erfolgen. Durch das selbstständige Abblättern der Folie nach Reepithelialisierung der Haut entfielen weitere Verbandswechsel. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder waren durch die transparente Wundfolie ohne Überverband im Alltag wenig eingeschränkt, die Nahrungsaufnahme war bei schützender Okklusion der Wunde problemlos möglich.

Schlussfolgerung: Hyaluronsäurebasierte Wundfolien als temporärer Epithelersatz bei thermischen Gesichtsverletzungen im Kleinkindes- und Säuglingsalter stellen eine gute Alternative zu den bereits etablierten Therapieverfahren dar.