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37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019)

09.01. - 12.01.2019, Schladming, Österreich

Herpesvirusinfektionen bei schwerstverbrannten Kindern

Meeting Abstract

  • P. Wurzer - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • L. K. Branski - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • J. Cambiaso-Daniel - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • A.-C. Tuca - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • M. Cole - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • R. P. Clayton - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • O. Lopez Nunez - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • R. Winter - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • L.-P. Kamolz - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • D. N. Herndon - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • C. C. Finnerty - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • J. O. Lee - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019). Schladming, Österreich, 09.-12.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc37

doi: 10.3205/19dav37, urn:nbn:de:0183-19dav371

Published: January 8, 2019

© 2019 Wurzer et al.
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Hintergrund: Der immunsupprimierte Status des schwerstverbrannten Patienten macht ihn anfälliger für bakterielle als auch virale Infektionen. Herpesvirusinfektionen und ihre Auswirkung auf die Dauer des Krankenhausaufenthaltes und Wundheilung wurden im erwachsenen Verbrennungspatienten beschrieben. Nichtsdestotrotz, die Rolle von Herpesvirusinfektionen im pädiatrischen Verbrennungspatienten ist unklar.

Methoden: Wir studierten retrospektiv Kinder, welche mindestens 10% der Körperoberfläche verbrannt hatten und zwischen 2010 und 2015 am Shriners Hospital for Children in Galveston aufgenommen wurden. Bei klinischem Verdacht wurden die Patienten auf Virusinfektion getestet und simultan eine antivirale Therapie eingeleitet. Tzanck-Tests, Zellkulturen sowie PCR Tests wurden zur virologischen Diagnostik durchgeführt. Studienendpunkte waren Tod, Virus-Typ, Typ und Dauer der antiviralen Behandlung, als auch Länge des Krankenhausaufenthaltes.

Ergebnisse: Sechshundertdreizehn Patienten wurden analysiert und 28 hatten einen positiven Virus Test. Über die letzten 5 Jahren wurden immer weniger Tzanck-Tests aber immer mehr PCR-Tests und Zellkulturen verwendet. Patienten mit positiven Virustestergebnissen hatten signifikant größere verbrannte Körperoberflächen (%VKOF: 53±15% vs. 38±18%, p <0,001). Spannenderweise war der Quotient aus Länge des Krankenhausaufenthaltes durch %VKOF zwischen infizierten und nicht-infizierten Patienten vergleichbar (0,5±0,4 vs. 0,6±0,2, p=0,211).

Der Herpes Simplex Typ 1 Virus war der häufigste identifizierte Virus und zwei Patienten verstarben aufgrund von Herpes Simplex Virus assoziierter Sepsis. Die Mortalität war nicht signifikant größer in der Virus-infizierten Gruppe (7,1% vs. 2,7%, p=0,898). Acyclovir wurde systemisch für 9±8 Tage (N=76) und/oder topisch für 9±9 Tage für HSV (N=39, topisch und systemisch N=33). Ganciclovir wurde bei drei Fällen von Cytomegalievirus-Infektionen verwendet.

Schlussfolgerung: Kinder mit einer größeren VKOF sind signifikant häufiger von viralen Infektionen betroffen. Des Weiteren können Herpesvirusinfektionen zu Sepsis und in weiterer Folge zum Tod führen.