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37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019)

09.01. - 12.01.2019, Schladming, Österreich

Einfluss von Diabetes mellitus auf das Outcome von Schwerbrandverletzungen

Meeting Abstract

  • I. A. Ederer - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich
  • O. Aschacher - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich
  • S. Hacker - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich
  • S. Stievano - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich
  • L. Harpain - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich
  • C. Radtke - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich
  • R. Pauzenberger - Klin. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität, Wien, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019). Schladming, Österreich, 09.-12.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc30

doi: 10.3205/19dav30, urn:nbn:de:0183-19dav301

Published: January 8, 2019

© 2019 Ederer et al.
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Hintergrund: Nach Angaben der Internationalen Diabetes Föderation leiden weltweit ca. 425 Millionen Menschen an Diabetes mellitus, wobei sich diese Zahl in den kommenden 20 Jahren verdoppeln wird. Die pathognomonische Trias aus Vaskulopathie, Neuropathie und Immunopathie bewirkt ein hohes Komplikationsrisiko nach Schwerbrandverletzungen. Bislang ist jedoch nicht bekannt, ob angesichts der stetig steigenden Inzidenz auch die Anzahl der behandelten Diabetiker an einer Verbrennungsintensivstation angestiegen ist bzw. ob die Sterblichkeitsrate negativ beeinflusst wird. Ziel dieser Studie war deshalb, das Patientenaufkommen von Diabetikern sowie den Einfluss von Diabetes mellitus auf das klinische Outcome nach Schwerbrandverletzungen zu evaluieren.

Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Daten von insgesamt 489 PatientInnen, welche im Zeitraum von 1994 bis 2014 auf der Intensivstation für Schwerbrandverletzte am Allgemeinen Krankenhaus Wien der Medizinischen Universität Wien mit einer Verbrennung über 20%TBSA aufgenommen und operiert wurden. Die Studienpopulation wurde in zwei Gruppen (Diabetiker und Nicht-Diabetiker) unterteilt, um signifikante Differenzen, insbesondere in Hinblick auf das Überleben nach Verbrennungen, zu untersuchen.

Ergebnisse: Der Anteil an diabetischen PatientInnen am Gesamtkollektiv betrug 7,6%. Obwohl die Inzidenz an Neuerkrankungen im Beobachtungszeitraum von 6 auf 9% stieg, blieb die Zahl an diabetischen Verbrennungsopfern konstant. PatientInnen mit vorbestehendem Diabetes mellitus waren insgesamt älter (66.1y ± 13.7 vs. 48.8y ± 19.2; p60%TBSA: 100% vs. 65%. Im multivariaten Regressionsmodell war letztlich kein relevanter Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und einer erhöhten Mortalität (OR 1.36, 95%CI, p=0.479) nachzuweisen.

Zusammenfassung: Obwohl diabetische PatientInnen eine deutlich erhöhte Mortalität mit steigendem %TBSA aufweisen, konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und einem erhöhten Mortalitätsrisiko im multivariaten Regressionsmodel festgestellt werden.