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37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019)

09.01. - 12.01.2019, Schladming, Österreich

Kardiale Langzeitfolgen schwerer Verbrennungen – experimentelle Ansätze

Meeting Abstract

  • G. Hundeshagen - BGU Ludwigshafen/Universität Heidelberg, Translationale Kardiologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • M. Busch - BGU Ludwigshafen/Universität Heidelberg, Translationale Kardiologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • P. Most - BGU Ludwigshafen/Universität Heidelberg, Translationale Kardiologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • U. Kneser - BGU Ludwigshafen/Universität Heidelberg, Translationale Kardiologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • C. Hirche - BGU Ludwigshafen/Universität Heidelberg, Translationale Kardiologie, Ludwigshafen, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019). Schladming, Österreich, 09.-12.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc26

doi: 10.3205/19dav26, urn:nbn:de:0183-19dav263

Published: January 8, 2019

© 2019 Hundeshagen et al.
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Hintergrund: Neuere klinische Forschungsergebnisse liefern erste Hinweise darauf, dass schwere Verbrennungen kardiovaskuläre Langzeitfolgen mit erhöhter Hospitalisierungsrate, Hospitalisierungsdauer, reduzierter systolischer und diastolischer Funktion und herabgesetzter maximaler körperlicher Leistungsfähigkeit im Vergleich mit Patienten ohne Verbrennung haben könnten. Es wird hypothetisiert, dass prolongierte Hyperinflammation und metabolische Dysregulation einen Umbau des Myokards begünstigen.

Methoden: Kardiale Fibroblasten der Ratte wurden isoliert und kultiviert. Sera von 7 Schwerbrandverletzten (> 30% VKOF) wurden in den ersten 24-48 Stunden nach Trauma gewonnen und nach Alter und Geschlecht mit Serumproben gesunder Kontrollprobanden gematched. Fibroblasten wurden mit nativen (N) bzw. hitzeinaktivierten (HI) Sera für 24h inkubiert und pro-fibrotische (Mmp9, Col1, Acta2a, Icam1) und immunmodulatorische (Ccl2, Ccl3, Ccl7, Cx3cl1, Cxcl1, Tlr4) mRNA-expression mittels qPCR quantifiziert.

Ergebnisse: Studienpatienten waren 42±16 Jahre alt, 5:2 (männlich:weiblich) und zu 54±17% KOF verbrannt, ohne Unterschiede zur Kontrollgruppe. Nach Inkubation der Fibroblasten mit N bzw. HI Sera für 24h zeigten sich folgende mRNA gegenüber gesunden Kontrollen signifikant erhöht (fold change vs. Kontrolle ±SEM): Ccl2 (N: 1.6±0.2 p=0.02, HI: 3.1±0.6, p=0,015), Ccl3 (HI: 2.1±0.4, p=0.03), Ccl7 (HI: 2.9±0.6, p=0.026). Im Bereich der pro-fibrotischen mRNA bestanden keine signifikanten Unterschiede.

Diskussion: Der experimentelle Ansatz liefert erste Hinweise für eine eher selektive immunomodulatorische Aktivierung kardialer Fibroblasten nach schwerer Verbrennung im Gegensatz zur direkten Aktivierung Fibrose-induzierender Kaskaden. Ccl2 (MCP-1) spielt eine wichtige Rolle bei der lokalen Rekrutierung pro-inflammatorischer CCR2hiCX3CR1loLY6Chi Monozyten in das Myokard, welche einen sekundären Remodelling-Prozess des Myokards auslösen könnten.