gms | German Medical Science

36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Was verbindet Salbei, Berliner Clubszene und Stewardessen mit plastisch-chirurgischer Tätigkeit im Senegal?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Frank Sander - BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • corresponding author Nadine Franz - BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Michael Bräu - BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 74

doi: 10.3205/18dav85, urn:nbn:de:0183-18dav858

Published: January 9, 2018

© 2018 Sander et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Spenden und Erlöse aus Veranstaltungen des Sage-Clubs in Berlin ermöglichen seit 2004 das Bestehen eines Kinderkrankenhauses in Warang, ca. 90 km südlich von Dakar. In Zusammenarbeit mit „Ein Herz für Kinder“ wurde u.a. 2014 ein 6-jähriges Mädchen aus dem Senegal zur Narbenrekonstruktion in unserem Zentrum vorgestellt. Dies ließ uns überlegen, das Hilfsprojekt vor Ort in Westafrika plastisch chirurgisch zu unterstützen und auszubauen.

Methoden: Im Oktober 2015 besuchten wir erstmalig das Sage Hospital in Warang, um einen ersten Eindruck über mögliche Patienten und notwendige OP-Räumlichkeiten zu gewinnen. Hier sahen wir neben diversen funktionsmindernden Verbrennungsnarben in allen Altersstufen, v.a. Nabelhernien und kindliche Fehlbildungen. Gleichzeitig suchten wir Kontakt und Gespräche zu chirurgisch tätigen Kollegen des Krankenhauses in der Nachbarstadt Mbour.

Ergebnisse: Aufgrund des limitierten Raumangebots im Sage-Hospital entschieden wir uns einen Container in Deutschland zu erwerben und diesen zu einem funktionstüchtigen OP auszubauen. Dieser wurde im Oktober 2016 neben diversen Materialspenden verschiedener Firmen und Praxen nach Warang verschifft.

Im Rahmen eines 10-tägigen Einsatzes konnte der Container vor Ort in Betrieb genommen und in Kooperation mit dem Krankenhaus Mbour die ersten 21 Patienten operiert und nachversorgt werden.

Schlussfolgerungen: Die Etablierung eines Charity-Projektes mit operativer Versorgung von Patienten im westlichen Afrika ist mit nicht unerheblichen Hürden verbunden. Viele Operationen lassen sich aber mit einfachen Mitteln vor Ort durchführen. Aufgrund des hohen medizinischen Versorgungsbedarfs in der Umgebung des Sage Hospitals ist beabsichtigt, auch weitere Fachabteilungen zukünftig in diese Herzensangelegenheit zu integrieren.