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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Traumafolgestörung und Schmerz: Besonderheiten bei der Behandlung von schweren Brandverletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Annette Stolle - BG Klinik Ludwigshafen, Abteilung für Psychologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Sabine Ripper - BG Klinik Ludwigshafen, Abteilung für Psychologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Leila Harhaus - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Johannes Horter - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP 11

doi: 10.3205/18dav60, urn:nbn:de:0183-18dav604

Published: January 9, 2018

© 2018 Stolle et al.
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Text

Nach einer schweren Brandverletzung leiden bis zu 50% der Patienten unmittelbar nach dem Unfall an Symptomen einer akuten Belastungsstörung wie z.B. Schlafstörungen, erhöhter Schreckhaftigkeit, Ängsten und Intrusionen [1]; bis zu einem Drittel der Patienten erfüllen dabei das Vollbild der Störung [2]. Die psychische Symptomatik kann dabei mit einer deutlich veränderten Schmerzempfindung einhergehen [3] und somit eine erhebliche Relevanz für die gesamte Behandlung während des akuten Aufenthaltes haben. Die veränderte Schmerzwahrnehmung kann in Zusammenhang mit der erhöhten physiologischen Erregung der Betroffenen zu einer zunehmenden Angst vor den während der Behandlung notwendigen z.T. schmerzhaften Prozeduren (z.B. Verbandswechsel) führen und somit die psychische Belastung erhöhen. Eine frühzeitige Identifikation und Beachtung der Problematik ist für den weiteren psychischen und physischen Heilverlauf wichtig. So sagt z.B. die Höhe der akuten Schmerzen und der schmerzbezogenen Ängste in der akuten Behandlungsphase das Auftreten einer späteren posttraumatischen Belastungsstörung voraus [4]. Umgekehrt haben Menschen mit der Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung ein erhöhtes Risiko, ebenfalls unter chronischen Schmerzen zu leiden. Um die Chronifizierung der psychischen Symptomatik zu verhindern, sollte daher eine möglichst frühzeitige psychotherapeutische Mitbehandlung eingeleitet werden. Weiterhin sollte auf die Symptomatik auch von medizinischer und pflegerischer Seite eingegangen werden.

Anhand eines klinischen Fallbeispiels soll im Vortrag der Zusammenhang von psychischer posttraumatischer Symptomatik und Schmerzerleben dargestellt und auf die spezifischen Erfordernisse in der Behandlung eingegangen werden.


Literatur

1.
Ehde DM, Patterson DR, Wiechman SA, Wilson LG. Post-traumatic stress symptoms and distress following acute burn injury. Burns. 1999 Nov;25(7):587-92. DOI: 10.1016/S0305-4179(99)00050-9 External link
2.
Davydow DS, Gifford JM, Desai SV, Bienvenu OJ, Needham DM. Depression in general intensive care unit survivors: a systematic review. Intensive Care Med. 2009 May;35(5):796-809. DOI: 10.1007/s00134-009-1396-5 External link
3.
Girtler R, Gustorff B. Schmerztherapie bei Verbrennungen Pain management of burn injuries]. Anaesthesist. 2011 Mar;60(3):243-50. DOI: 10.1007/s00101-010-1835-2 External link
4.
Giannoni-Pastor A, Eiroa-Orosa FJ, Fidel Kinori SG, Arguello JM, Casas M. Prevalence and Predictors of Posttraumatic Stress Symptomatology Among Burn Survivors: A Systematic Review and Meta-Analysis. J Burn Care Res. 2016 Jan-Feb;37(1):e79-89. DOI: 10.1097/BCR.0000000000000226 External link