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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Häufigkeit von Wundinfektionen und das Keimspektrum in Abhängigkeit von der Tiefenausdehnung bei Verbrennungen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Elisabeth Billen - BG-Klinikum Duisburg, Hand- und Plastische Chirurgie, Brandverletztenzentrum, Duisburg, Deutschland
  • Heinz-Herbert Homann - BG-Klinikum Duisburg, Hand- und Plastische Chirurgie, Brandverletztenzentrum, Duisburg, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 41

doi: 10.3205/18dav41, urn:nbn:de:0183-18dav414

Published: January 9, 2018

© 2018 Billen et al.
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Hintergrund: Bei Verbrennungen 2.–3. Grades kommt es aufgrund des zerstörten Schutzmantels der verschiedenen Hautschichten vermehrt zur Keimbesiedelung mit der Gefahr von Wundinfektionen bis hin zu septischen Verläufen. Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden der mikrobiologische Keimnachweis und das Keimspektrum auf Verbrennungswunden bei Patienten der Schwerbrandverletztenintensivstation mit Verbrennungen 2.–3. Grades im Hinblick auf die Tiefenausdehnung der Verbrennung untersucht.

Patienten und Methoden: Es wurde die Anzahl der Patienten mit Keimnachweis bei Verbrennungen 2.–3. Grades sowie das nachgewiesene Keimspektrum von Wundabstrichen in Abhängigkeit von der Verbrennungstiefe bei 100 Patienten der Schwerbrandverletztenintensivstation des BG- Klinikums Duisburg in der Zeit von Januar 2016 – März 2017 untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden im Jahre 2016 und 2017 insgesamt 100 Patienten untersucht. Während des stationären Aufenthaltes erfolgten mehrfache Wundabstriche im Bereich der Verbrennungsareale. Bei 40 Patienten lagen Verbrennungen Grad 2a, bei 57 Patienten Verbrennungen Grad 2a–b vor. Die Anzahl der Patienten mit 3. gradigen Verbrennungen betrug 23. Wundabstriche mit positivem Keimnachweis wurden bei einem Patienten aus der Gruppe mit 2a gradigen Verbrennungen, bei 6 Patienten aus der Gruppe mit 2a–b gradigen Verbrennungen und bei 23 Patienten aus der Gruppe mit Verbrennungen 3. Grades gefunden. Das Keimspektrum aus den positiven Wundabstrichen der Patienten mit Verbrennungen 2. Grades (2a und 2b) war mit insgesamt 6 verschiedenen Erregern geringer als das aus der Gruppe der Patienten mit Verbrennungen 3. Grades, wo insgesamt 14 verschiedene Keime nachgewiesen wurden. Eine Sepsis wurde bei keinem der untersuchten und behandelten Patienten festgestellt.

Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass auf den Wunden von Patienten mit drittgradigen Verbrennungen signifikant häufiger Keime nachgewiesen wurden, als bei Patienten mit 2a–b gradigen Verbrennungen. Zudem war das Spektrum der nachgewiesenen Keime bei Patienten mit Verbrennungen 3. Grades größer als bei Patienten mit Verbrennungen 2. Grades. Ob dieser Sachverhalt Konsequenzen für die Therapie von Schwerbrandverletzten erforderlich macht, sollte durch weiterführende Studien untersucht werden.