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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Der Einfluss des enzymatischen Debridements auf Zellen der menschlichen Haut

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Leandra Börner-Valdez - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Paul C. Fuchs - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Jennifer Schiefer - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Alexandra Schulz - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 37

doi: 10.3205/18dav37, urn:nbn:de:0183-18dav372

Published: January 9, 2018

© 2018 Börner-Valdez et al.
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Fragestellung: Klinisch konnte die Effizienz und Selektivität des enzymatischen Debridements mit NexoBrid bereits wiederholt in Studien bestätigt werden. Fraglich ist jedoch, ob und aus welchem Grund auch auf zellulärer Ebene keine Schädigung von vitalem Gewebe erkennbar ist.

Methoden: In einer experimentellen in-vitro-Studie wurde die Wirkung von NexoBrid auf menschliche Keratinozyten, Fibroblasten und Makrophagen analysiert. Dazu wurden die Zellen über vier Stunden unter Zugabe eines Zellkulturmediums oder einer phosphatgepufferten Kochsalzlösung NexoBrid in verschiedenen Konzentrationen ausgesetzt. Zellvitalität und Zellüberleben wurden im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe nach Abschluss der Behandlung bestimmt. Ferner wurde in einem klinischen Versuch die Enzymaktivität von NexoBrid im Zeitverlauf bestimmt.

Ergebnisse: Auch unter der Zugabe von NexoBrid in geringen Konzentrationen wurden menschliche Keratinozyten und Fibroblasten geschädigt. Die Zugabe eines Zellkulturmediums beeinflusste das Zellüberleben positiv. Markrophagen zeigten sich robuster gegenüber NexoBrid. Im klinischen Versuch fiel ein Abfall der Enzymaktivität im Zeitverlauf auf.

Schlussfolgerungen: In vitro besteht eine toxische Wirkung von NexoBrid auf vitale Zellen der menschlichen Haut. Makrophagen sind widerstandsfähiger gegenüber NexoBrid. Eine mögliche Erklärung ist der inflammatorische Prozess, der im Rahmen des Verbrennungstraumas und des Debridements angestoßen wird und der wahrscheinlich eine zumindest partielle Hemmung der Enzymaktivität bewirkt.