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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Entwicklung eines Gerätes zur Entfettung und Ausdünnung von Vollhauttransplantaten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Steffan Loff - Olgahospital Stuttgart, Kinderchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Torsten Hannmann - Olgahospital Stuttgart, Kinderchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Ulrike Mehlig - Olgahospital Stuttgart, Kinderchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Michaela Graf - Olgahospital Stuttgart, Kinderchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Raffael Staubach - Olgahospital Stuttgart, Kinderchirurgie, Stuttgart, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 31

doi: 10.3205/18dav31, urn:nbn:de:0183-18dav315

Published: January 9, 2018

© 2018 Loff et al.
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Text

Fragestellung: Vollhauttransplantationen sind seit langer Zeit eine unverzichtbare und häufig geübte Standardprozedur bei der Deckung von Hautdefekten nach Trauma und besonders bei der plastischen Korrektur von Narbenzügen nach tiefen Verbrennungen.

Voraussetzung für das Einheilen des Transplantates ist das Ausdünnen der Haut auf 1–1,5 mm, weil bis zum Einwachsen neuer Kapillaren die Versorgung des Transplantates nur per Diffusion gewährleistet wird.

Bei kleinen Transplantaten kann die Haut dünn entnommen werden, aber selbst danach muss in der Regel eine weitere Ausdünnung erfolgen. Große Transplantate wie sie beispielsweise bei einer sternomentalen Kontraktur notwendig werden, werden meist spindelförmig mit einem keilförmig anhängenden subcutanen Fettkörper entnommen, damit ein spannungsarmer Verschluss des Entnahmedefektes möglich ist.

Die Entfettung bzw. Ausdünnung der Transplantate erfolgt in aller Regel ausgespannt über dem Finger mit Schere oder Skalpell. Diese Arbeit muss sehr gründlich aber auch vorsichtig erfolgen um einerseits ein ausreichend dünnes Transplantat zu erhalten und andererseits keinen Defekt in das Transplantat zu schneiden. Deshalb ist dieser Vorgang sehr zeitintensiv und benötigt auch bei erfahrenen Operateuren im Falle von großen Transplantaten leicht über 30 min.

Wir haben ein relativ einfaches Gerät entwickelt, welches in wenigen Sekunden eine komplette und sichere Entfettung bzw. Ausdünnung des Transplantates möglich macht.

Methoden: In den letzten 2 Jahren haben wir in Zusammenarbeit mit einer Maschinenbaufirma, der Fachhochschule Offenburg und verschiedenen Beratern ein Gerät zu Entfettung von Vollhaut zur Vollhauttransplantation entwickelt.

Ergebnisse: Wir stellen den Prototyp des Entfettungsgerätes vor. Zentrale Bestandteile sind eine Zugwalze, die das zu entfettende Transplantat gegen eine feststehende Klinge führt. Beide Teile sind auf einem kleinen Tischchen montiert. Die Walze wird per Hand mit einer Kurbel angetrieben. Wie auf den Bildern und dem Video zu sehen ist wird damit innerhalb weniger Sekunden ein gleichmäßiges, vollständig entfettetes und ausgedünntes Vollhauttransplantat hergestellt. Das Gerät ist zur Reinigung und Sterilisation vollständig zerlegbar.

Schlussfolgerung: Das Gerät zur Vollhautentfettung wird zu einer wesentlichen Verkürzung der Herstellungszeit des Transplantates führen. Die Gefahr von Defekten im Transplantat ist beseitigt. Vermutlich wird die viel gleichmäßigere Transplantatunterseite und das gleichmäßig dünne Transplantat zu einer besseren Einheilung führen. Verletzungsgefahren für die Finger des Operateurs sind im Vergleich zur manuellen Entfettung minimiert.

Abbildung 1 [Abb. 1]