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Ziel: Jedes Jahr erleiden in Deutschland eine Vielzahl von Kindern so starke thermische Verletzungen, dass sie nach der chirurgischen Behandlung rehabilitative physiotherapeutische Maßnahmen benötigen. Diese Maßnahmen sind schmerzhaft und prägen sich in das Schmerzgedächtnis ein. Zur Verminderung des Leidensdrucks werden Schmerzmittel verabreicht. Demgegenüber kann der Einsatz von modernen, handelsüblichen Virtual Reality (VR) Systemen zu einer schmerzmittelfreieren, weniger schmerzhaften und Angst vermittelnden Physiotherapie bei Kindern führen.

Das Ziel des Projekts ist es, in mehreren Zentren für thermisch verletzte Kinder VR Systeme im Bereich der Rehabilitation zu installieren und mit verfügbaren Bewegungsspielen so auszustatten, dass ein Einsatz im Klinikalltag und in der ambulanten Nachsorge möglich ist.

Methode: VR ist in den letzten 15 Jahren an verschiedenen Patientengruppen sehr gut untersucht worden. Die Schmerzlinderung bei Wundversorgungen war eines der ersten und sehr erfolgreichen Anwendungsgebiete. Durch den technischen Fortschritt, insbesondere durch den Siegeszug der Spielekonsolen, finden wir am Markt heute VR-Systeme, die technisch robust und sehr unkompliziert im klinischen Alltag eingesetzt werden können. Für diese Systeme gibt es inzwischen auch eine Vielzahl von Bewegungsspielen, die für physiotherapeutische Übungen bei thermisch verletzten Kinder geeignet sind.

Resultat: Der Einsatz von VR-Systemen hat gezeigt, dass eine signifikante Schmerzreduktion bei der Wundversorgung auch ohne Einsatz hochdosierter Schmerzmittel möglich ist. Gleichzeitig werden die Beschwerden während der Wundversorgung und damit auch die Angst vor Verbandwechseln oder physiotherapeutischen Übungen deutlich reduziert. Die Zusammenarbeit mit den Patienten wird positiv verstärkt.

Diskussion: Moderne VR Systeme haben einen sehr hohen technischen Standard und sind anwenderfreundlich in der Bedienung. Dies ermöglicht den Einsatz im klinischen Alltag. Perspektivisch können sie auch im ambulanten Bereich und im Bereich von häuslichen rehabilitativen Maßnahmen eingesetzt werden, wodurch sich die Möglichkeit der Erfolgskontrolle über die Telemedizin bietet. Zur Unterstützung von physiotherapeutischen Maßnahmen bei thermischen Verletzungen eignen sich verfügbare Bewegungsspiele ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand.