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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Konzept multiprofessionelle Familiengespräche auf der Intensivstation

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christine Rosch - UniversitätsSpital Zürich, Intensivstation für Brandverletzte, Zürich, Schweiz
  • Jan Plock - UniversitätsSpital Zürich, Intensivstation für Brandverletzte, Zürich, Schweiz
  • Peter Steiger - UniversitätsSpital Zürich, Intensivstation für Brandverletzte, Zürich, Schweiz

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav64

doi: 10.3205/16dav64, urn:nbn:de:0183-16dav649

Published: January 12, 2016

© 2016 Rosch et al.
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Ausgangslage: Im Rahmen der Implementierung des Behandlungspfads für Brandverletzte hat die Angehörigenbegleitung auf der Intensivstation für Brandverletzte im interprofessionellen Team einen hohen Stellenwert erhalten. Es hat sich gezeigt, dass eine Intensivierung der Kommunikation potentielle Konflikte reduzieren und das Vertrauensverhältnis stärken kann. Abhängig von Berufsgruppe und Persönlichkeit verfügen die Mitarbeitenden über unterschiedliche kommunikative Fähigkeiten, was Auswirkungen auf die Akzeptanz des Gesagten haben kann. Aus diesem Grunde wurde entschieden, das interprofessionelle Behandlungskonzept Brandverletzte um ein gemeinsames Kommunikationskonzept zu erweitern.

Ziele: Die Familie des Patienten wird in regelmäßigen Abständen vom interprofessionellen Behandlungsteam über den Behandlungsverlauf informiert und zu ihren Bedürfnissen befragt. Diese Familiengespräche laufen angelehnt an ethische Prinzipien in einem strukturierten Rahmen ab, an dem sich alle Mitarbeitenden orientieren. Hierdurch wird eine gleichbleibende Informationsqualität und professionelle Haltung gewährleistet.

Methode: Vertreter von Plastischer Chirurgie, Intensivmedizin und Intensivpflege erarbeiteten gemeinsam mit der klinischen Ethikerin ein Konzept für Familiengespräche und Rahmenbedingungen zum Umgang mit den Angehörigen neu eintretender Patienten. Die Leitungen der 3 Berufsgruppen verpflichteten sich zur Umsetzung des Konzepts und dazu, all ihre Mitarbeitenden zur Kommunikationsschulung freizustellen.

Erste Ergebnisse: Das Konzept für multiprofessionelle Familiengespräche ist verabschiedet und die Umsetzung beginnt im September 2015, die Teams sind darüber informiert.

Durch das Bildungszentrum des UniversitätsSpitals Zürich wurde ein eintägiger Fortbildungstag „Breaking Bad News“ entwickelt, der darauf zugeschnitten ist, dass Mitarbeitende aller drei Berufsgruppen gemeinsam daran teilnehmen. Nach der Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen werden in multiprofessionellen Kleingruppen anhand von Fallbeispielen Gesprächssituationen geübt und anschließend ausgewertet.

Ausblick: Im November und Dezember 2015 werden die ersten beiden Fortbildungstage durchgeführt, die Teilnehmeranmeldungen hierfür sind erfolgt. Wir erhoffen uns, dass dieses Angebot wertschätzend angenommen wird und dass die Inhalte im Arbeitsalltag umgesetzt werden. Die geplante Evaluation wird zeigen, wie die Akzeptanz im multiprofessionellen Team ist und ob Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit bestehen bleiben.