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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Vakuumverbände zur Behandlung von großflächigen Verbrennungswunden – erste Erfahrungen mit Applikationstechnik, Flüssigkeitsmanagement und Ergebnissen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Fischer - BG Klinik Ludwigshafen, Plastische Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Jennifer Wall - Brigham and Women's Hospital, Plastic surgery, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Bohdan Pomahac - Brigham and Women's Hospital, Plastic surgery, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Robert Riviello - Brigham and Women's Hospital, Plastic surgery, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Eric Halvorson - Brigham and Women's Hospital, Plastic surgery, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav56

doi: 10.3205/16dav56, urn:nbn:de:0183-16dav563

Published: January 12, 2016

© 2016 Fischer et al.
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Hintergrund: Extra-große VAC (vacuum assisted closure) –Verbände haben nicht nur das potential die Wundheilung zu verbessern sondern gerade bei großflächigen Verbrennungen (≥ 15% Körperoberfläche (KOF)) das Flüssigkeitsmanagement in einem geschlossenen System zu optimieren. Wir berichten über unsere ersten Erfahrungen mit Extra großen VAC-Verbänden (XL-VAC) auf der Verbrennungsintensivstation.

Methoden: Wir untersuchten Patienten die im Zeitraum von 2012 bis 2014 mit XL-VAC therapiert wurden. Nach Exzision/Transplantation wurden die Empfänger- und Entnahmestellen der Hauttransplantate mit einem VAC-Verband abgedeckt. Die Wundgröße, VAC-Verbandsgröße, das Volumen des abgesaugten Sekretes, der Graft-Take, Wundinfektionen, die Verweildauer sowie die Komplikationen wurden dokumentiert. Zusätzlich wurde die durchschnittliche Menge Wundsekret pro % bedeckter KOF pro Tag berechnet.

Ergebnisse: Zwölf Patienten mit Verbrennungswunden zwischen 15-60% KOF (Median: 30%) wurden mit XL-VAC (VAC-Verbandsgröße zwischen 17-44% der KOF) behandelt. Der mittlere Graft-take betrug 97%. Es traten keine Wundinfektionen auf. Die Verweildauer von zwei Patienten mit Verbrennungen ≥50% KOF konnte im Vergleich zur Durchschnittsverweildauer der American Burn Association (ABA) bei gleicher verbrannter KOF reduziert werden. Die Menge an abgesaugtem Sekret erreichte an Tag 1 nach Transplantation ihr Maximum, gefolgt von einer stetigen Abnahme bis zur Entfernung des Verbandmaterials. Das mittlere Sekretvolumen während der ersten 5 Tage betrug 101±66 ml pro % bedeckter KOF pro Tag. 2 Patienten entwickelten ein akutes Nierenversagen.

Schlussfolgerung: XL-NPWT ist für die Therapie großflächiger Verbrennungswunden geeignet. NPWT-Verbände scheinen das Anwachsen der Transplantate zu verbessern und das Risiko von Wundinfektionen sowie die Verweildauer zu reduzieren. Das Messen des Flüssigkeitsverlustes in einem geschlossenen System kann die Volumensubstitution verbessern.