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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Erste Erfahrungen bei der Behandlung von Gesichtsverbrennungen mit einem epidermalen Hautersatz aus Hyaluronsäure

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peter Stollwerck - Fachklinik Hornheide, Plastische Chirurgie, Münster, Deutschland
  • Arif Cekic - Faribi Hospital at Karadeniz Teknik Üniversitesi, Burns Unit, Plastic Surgery, Trabzon, Türkei
  • Murat Livaoglu - Faribi Hospital at Karadeniz Teknik Üniversitesi, Burns Unit, Plastic Surgery, Trabzon, Türkei
  • Reyyan Yildirim - Faribi Hospital at Karadeniz Teknik Üniversitesi, Burns Unit, Plastic Surgery, Trabzon, Türkei
  • Bernd Hartmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Serdar Türkyilmaz - Faribi Hospital at Karadeniz Teknik Üniversitesi, Burns Unit, Plastic Surgery, Trabzon, Türkei

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav48

doi: 10.3205/16dav48, urn:nbn:de:0183-16dav481

Published: January 12, 2016

© 2016 Stollwerck et al.
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Einleitung: Thermische Verletzungen kommen häufig in der Kopf-Hals-Region vor und können bei Erwachsenen bis zu 9% und bei Kindern bis zu 20% der Körperoberfläche betreffen. Diese Verletzungen gehen in der Regel mit starken Schmerzen einher. Zudem können Gesichtsverbrennungen weitreichende physische und psychische Folgen für die Patienten haben. Daher muss hier auf eine optimierte Behandlung mit Fokus auf Narbenvermeidung erfolgen.

Methoden: Zwischen 2014 und 2015 wurden in drei Zentren, Farabi Hospital, Karadeniz Teknik Üniversitesi (KTÜ in Trabzon,Türkei), Fachklinik Hornheide (FKH in Münster) und Unfallkrankenhaus Berlin (UKB in Berlin) Patienten mit zweitgradigen Gesichtsverbrennungen mit Hyalosafe® - einer neuartigen, transparente Folie aus Hyaluronsäure - behandelt. Die Therapie wurde anhand der Kriterien Schmerzempfinden und Zeitpunkt der vollständigen Re-Epithelialisierung untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 16 Patienten (12 m/4 w) im Alter von durchschnittlich 24 Jahren (Range 1 bis 60 Jahre) mit überwiegend 2a°, teils gemischt 2a-b° gradigen Verbrennungen (Flamme (n=8),Verbrühung (n=7), Chemische Verbrennung (n=1)) behandelt. Eine Schmerzreduktion nach Applikation von >60% innerhalb 6-12 Stunden und >80% innerhalb 2-5 Tagen konnte beobachtet werden. Im Median dauerte es 7 Tage (im Durchschnitt 9,35) bis zur Re-Epithelialisierung bei regelrechter Wundheilung. Zusätzliche Verbandwechsel waren nicht erforderlich, da bei allen Patienten eine einmalige Applikation bis zur Abheilung der Wunden ausreichte. Infektionen wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Behandlung von zweitgradigen thermischen Verletzungen mit Hyalosafe® ist einfach und sicher. Der durchsichtige epidermale Hautersatz erlaubt eine gute Beurteilung der Wunde, bewirkt eine Schmerzreduktion, und scheint als Alternative zu anderen hydrolysierbaren Membranen gut geeignet.