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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Vorbeugen ist besser als Verbrennen – Vorstellung eines Projektes zur Vermeidung von Verbrennungen in Nepal

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christa Drigalla - DRK Sozialstation, ambulante Pflege, Pellworm, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav09

doi: 10.3205/16dav09, urn:nbn:de:0183-16dav095

Published: January 12, 2016

© 2016 Drigalla.
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Bebilderter Vortrag: Ein Blick über den Tellerrand hinaus in das Land Nepal, wo noch vor wenigen Jahren die Behandlung von Verbrennungen bis auf ganz wenigen Krankenhäusern oft den Schamanen überlassen wurden. Eine rasante Entwicklung der plastischen Chirurgie hat in den großen Städten stattgefunden. Allerdings blieb in den Dörfern oft die „Zeit stehen“ und dort passieren immer noch traditionelle Behandlungen bei akuten Verbrennungen.

Als Krankenschwester und PDL hatte ich die Gelegenheit beim Aufbau des SKM Hospitals für plastische Chirurgie im Kathmandutal in Nepal mitzuwirken. Neben angeborenen Fehlbildungen waren die Patienten mit Verbrennungskontrakturen unsere Hauptklienten. Besonders die Kinder mit z.T. erheblichen Verbrennungen und unzureichender Erstbehandlung entwickeln massive Narbenkontrakturen, die zu Verformungen ungeahnten Ausmaßes führen.

  • Vorstellung des SKM Hospitals (Interplast Deutschland)
  • Aufbauphase (kurzer Überblick)
  • Patienten- Operationszahlen
  • Entwicklung des Projektes und Übergabe an nepalische Leitung

Entstehung des Ofenprojektes: Die hohe Anzahl der Kinder und Kleinkinder mit Verbrennungen/ oder Verbrennungskontrakturen und jeweils mit ähnlicher Anamnese: „Das Kind ist ins Feuer gefallen „ brachte erste Überlegungen für Vorbeugende Maßnahmen. Die Situation in den Bauernhäusern ist einfach vorprogrammiert für Brandunfälle: die offenen Feuerstelle in jedem Haus zum Kochen und wärmen ist obligatorisch. Beaufsichtigung der kleinen Kinder wird meist von den größeren Geschwisterchen geleistet.

Die Gefahr der Brandunfälle ist extrem hoch. Außerdem:

  • Die Verqualmung der Innenräume gibt es eine große Anzahl von chronischen Bronchialerkrankungen.
  • Augenentzündungen durch beißenden Qualm sind sehr häufig
  • Der Holzverbrauch für das Kochen mit offenem Feuer ist extrem hoch und schädigt entsprechend die Umwelt.

Lösungsmodell ist der Einbau von einfachen Lehmöfen mit Rauchabzug in die Bauernhäuser. Das Feuer ist weitgehend ummantelt, die große Gefahr der Verbrennung bzw. Erkrankung gebannt. Die CO2 Emission wird wesentlich gesenkt und der Holzverbrauch um 50% reduziert.

  • Darstellung des Ofens, des Aufbaues und Rückmeldungen der Nutzer.
  • Vorstellung des Vereins Ofenmacher e.V. mit CO2 Projekt nach Gold Standard
  • Eingehen auf das Nationale Ziel Nepals ,“ indoor pollution free until 2017“ zu werden.
  • Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium in Nepal.

Abschließend ein paar aktuelle Informationen über die Situation in Nepal nach dem Erdbeben vom April und Mai 2015, denn ich werde im November und Dezember in Nepal sein.