gms | German Medical Science

33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015)

14.01. - 17.01.2015, Leogang, Österreich

Starkstromverletzung im Gleisbett einer S-Bahn: Unfall, Rettungsablauf und Verletzungsmuster

Meeting Abstract

Search Medline for

  • E. Striepling - Zentrum für Schwerbrandverletzte, Abteilung Handchirurgie, Plastische und Mikrochirurgie, BG-Unfallk, Hamburg, Germany
  • H. Meinhold - Abteilung Anästhesie, Intensiv und Rettungsmedizin, BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Hamburg, Germany
  • K. Rudolf - Zentrum für Schwerbrandverletzte, Abteilung Handchirurgie, Plastische und Mikrochirurgie, BG-Unfallk, Hamburg, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015). Leogang, Österreich, 14.-17.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dav01.07

doi: 10.3205/15dav07, urn:nbn:de:0183-15dav077

Published: March 9, 2015

© 2015 Striepling et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Starkstromunfälle sind lebensbedrohlich. Nicht nur die Betroffenen sind bedroht, auch die Retter begeben sich in Lebensgefahr, solange der Verunfallte noch Kontakt mit der stromführenden Leitung hat oder sich in unmittelbarer Nähe befindet.

Anlässlich eines von einer Überwachungskamera dokumentierten Starkstromunfalls mit 1200 V Gleichstrom eines jungen Mannes im Gleisbett einer Hamburger S-Bahn im April 2014 werden die Rettungsmaßnahmen durch Laienhelfer und durch die eintreffenden Rettungskräfte dargestellt. Am Unfallort erfolgte eine Reanimation bei Kammerflimmern durch die Besatzung des ersteintreffenden RTW mit Defibrillation. Mit einer zweiten Defibrillation durch den Notarzt wurde der Spontankreislauf wiederhergestellt. Der aufgezeichnete Unfallhergang erlaubt die direkte Zuordnung des in der Klinik festgestellten Verletzungsbildes: Stromeintritt beide Hände, Stromaustritt rechter Unter- und Oberschenkel mit einer Brandverletzung von 1% der Körperoberfläche II° bis IV°.

Vorgestellt wird das Konzept der Feuerwehr Hamburg bei Stromunfällen im Schienenverkehr zur Absicherung der Rettungsarbeiten auf Gleisanlagen.

Die Untersuchung von Unfällen mit Personenschaden im Bereich von Bahnhöfen und Gleisanlagen von S-Bahn und Deutscher Bahn fällt in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei. In diesem Bereich kommt es zu 60 bis 80 Todesfällen im Jahr und 50 bis 100 Stromkontakten. Davon sind 3 bis 4 als schwere Stromunfälle mit Personenschaden zu verzeichnen.