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32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014)

15.01. - 18.01.2014, Arosa, Schweiz

Pflegeberatung: Begleitung für Familien und Patienten über den Spitalaufenthalt hinaus

Meeting Abstract

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  • Liv Mahrer
  • Anna-Barbara Schlüer
  • Clemens Schiestl

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014). Arosa, Schweiz, 15.-18.01.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dav51

doi: 10.3205/14dav51, urn:nbn:de:0183-14dav512

Published: June 18, 2014

© 2014 Mahrer et al.
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Hintergrund: Seit Jahren lässt sich beobachten, dass zunehmend mehr, teilweise auch komplexe Behandlungen von thermisch verletzten Kindern ins ambulante Setting verschoben werden. Die Fallzahlen sind steigend und zeigen die Tendenz weiter zu wachsen. Nachdem die stationäre Akutbehandlung abgeschlossen und die primäre Rehabilitation eingeleitet ist, werden die Eltern/Familien in der täglichen Pflege ihres Kindes angeleitet und eine ambulante Betreuung wird organisiert. Die Austrittsplanung von schwer thermisch verletzten Kindern und Jugendlichen ist hoch komplex und bedingt eine kontinuierliche Kommunikation und Planung aller involvierten Disziplinen. Die Organisation des Familienalltags mit den therapiebedingten Interventionen, welche häufig durch die Familie übernommen werden, ist eine große Herausforderung.

Methoden: Die Pflegeberaterin für thermische verletzte Kinder begleitet die betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren Familien individuell zu Hause in die Selbstverantwortung ihrer eigenen Rehabilitation und ist anschließend kontinuierlich niederschwellig für diese erreichbar. Dadurch wird der Uebergang vom stationären, engmaschig betreuten zum ambulanten, sich selber überlassenden Setting homogener und die Rehabilitation ist gewährleistet. Die Pflegeberatung handelt stets im Auftrag des interdisziplinären Teams des Zentrums für brandverletzte Kinder und Jugendliche/Plastisch-rekonstruktive Chirurgie. Dieses entscheidet gemeinsam über den Bedarf der Pflegeberatung nach festgelegten Kriterien.

Resultate: Während dem Spitalaufenhalt begleitet die Pflegeberatung neben der Bezugspflege die Patienten und deren Familien vor allem bei den Ein- und Austritten. Sie begrüßt die betroffenen Familien auf der Intensivstation, zeigt diesen vor Verlegung die Abteilung. Sie unterstützt die Bezugspflegende aktiv in der Austrittsplanung.

Nach Entlassung nimmt sie spätestens 14 Tage nach Austritt mit der Familie Kontakt auf, unterstützt diese in der Alltagsgestaltung im Zusammenhang mit therapierelevantent Interventionen, besucht die Betroffenen bei Bedarf vor Ort. Sie bereitet die Familien auf Wiedereintritte vor, in dem sie über postoperative Pflegeschwerpunkte informiert, instruiert oder berät.

Schlussfolgerung: Die Patienten und deren Familien werden durch die Pflegeberatung ganzheitlich und nachhaltig betreut, was sich schlussendlich sowohl auf das Outcome als auch auf die Zufriedenheit der betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren Familien auswirken wird. Zudem können die akuten Wiederhospitalisationen auf ein Minimum beschränkt werden.