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32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014)

15.01. - 18.01.2014, Arosa, Schweiz

Präklinische Versorgung von Kindern mit thermischen Verletzungen

Meeting Abstract

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  • T. König
  • J. Janz
  • S. Turial

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014). Arosa, Schweiz, 15.-18.01.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dav41

doi: 10.3205/14dav41, urn:nbn:de:0183-14dav414

Published: June 18, 2014

© 2014 König et al.
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Hintergrund: Pädiatrische Notfälle, insbesondere solche mit thermischen Verletzungen, machen einen sehr geringen Anteil am Gesamtspektrum der Notfallmedizin aus. Zusätzlich ist die Hemmschwelle, belastende Maßnahmen bei den kleinen Patienten durchzuführen, häufig hoch. Ziel der Untersuchung ist, zu zeigen, welche der prognoseentscheidenden Prozeduren häufig vernachlässigt werden.

Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse der Rettungsdienstprotokolle der Kinder, die zwischen dem 01.01.2010 und 31.03.2013 aufgrund einer thermischen Verletzung in unserem Kinderbrandverletztenzentrum stationär behandelt wurden. Untersucht wurden insbesondere die Faktoren, die nach selektiver Literaturrecherche einen erheblichen Einfluss auf das Outcome haben: Kühlung und Wärmeerhalt, steriles Abdecken, Schmerztherapie und Volumengabe.

Resultate: 61 (61% m/ 39% w) Kinder (74% <3 Jahren) wurden nach Erstversorgung durch den RD in unsere Klinik gebracht. Der Anteil verbrannter KOF (vKOF) wurde durch den RD im Schnitt um 99% überschätzt. Bei 43% erfolgte Kühlung durch Ersthelfer oder RD, wärmeerhaltende Maßnahmen wurden jedoch bei weniger als 10% dokumentiert. Nur in der Hälfte d.F. (50%) wurde die Wunde steril abgedeckt. 52% der Patienten erhielten einen PVK, 3% eine intraossäre Kanüle. Zwei Drittel wurden analgetisch behandelt (Paracetamol: 29%, Ketamin/Benzodiazepin: 48%, Opiat: 18%). 49% der Kinder (mittlere vKOF 15%), erhielten eine Vollelektrolytlösung. Die Menge des verabreichten Volumens war jedoch häufig nicht nachvollziehbar dokumentiert.

Schlussfolgerung: Einfache Maßnahmen wie Wärmeerhalt und steriles Abdecken einer Wunde werden häufig nicht durchgeführt oder schlecht dokumentiert. Eine Analgesie ist bei jedem Kind mit thermischer Verletzung mitentscheidend für die spätere Compliance und sollte immer durchgeführt werden. Die genaue Dokumentation der verabreichten Flüssigkeitsmenge ist insbesondere bei Kleinkindern von entscheidender Bedeutung.