gms | German Medical Science

31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Multiresistente Problemkeime in der Verbrennungsmedizin – Möglichkeiten zur Beeinflussung des Erregerspektrums durch geeignete Hygienemaßnahmen

Meeting Abstract

  • S. Fock - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • R. Terpe - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • St. Ziesing - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • E. Ott - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • G. Porep - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • A. Jokuszies - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • P.M. Vogt - Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav61

doi: 10.3205/13dav61, urn:nbn:de:0183-13dav616

Published: February 19, 2013

© 2013 Fock et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Multiresistente Problemkeime stellen eine große Herausforderung in der Behandlung von Schwerbrandverletzten dar.

Ursache hierfür ist nicht zuletzt ein ubiquitärer und in vielen Fällen ungezielter Antibiotikaeinsatz, die Nichteinhaltung von Hygienerichtlinien und/oder mangelhafte Präventionsmaßnahmen.

Neben dem MRSA als häufigsten Erreger stellen mittlerweile auch andere Problemkeime wie Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter baumanii, Vancomycin resistente Enterokokken (VRE) und ESBL (Breitspektrum-β-Laktamasen) eine vitale Gefährdung für schwerbrandverletzte Patienten dar.

Unsere retrospektive Auswertung erfasst die häufigsten multiresistenten Keime auf unserer Verbrennungsintensivstation im Zeitraum von 2007 bis 2012 und gibt Antwort auf die Frage, ob die Einhaltung besonderer hygienischer Richtlinien (Aktion Saubere Hände) hier zu einer Reduktion der Fälle mit multiresistenten Erregern geführt hat.

In diesem Zusammenhang geben wir auch einen kurzen Überblick über die Aktion Saubere Hände, eine nationale Kampagne zur nachhaltigen Verbesserung der Compliance der Händedesinfektion und somit auch zur Reduktion nosokomialer Infektionen mit multiresistenten Erregern.

Patienten und Methodik: Von der Hygieneabteilung und der Mikrobiologie wurden uns Daten für den Zeitraum von 2007–2012 zu Verfügung gestellt, wo zu sehen ist welche multiresistenten Erreger hier auf der Verbrennungsintensiv am häufigsten nachgewiesen wurden. Bei 179 Patienten von 2007–2012 Nachweis von MRSA, VRE, MRGN, ESBL und C. difficile. Zudem wurden direkte und indirekte Meßmethoden zur Erfassung der Compliance der Händedesinfektion eingesetzt. Hierzu zählen die Erfassung des Händedesinfektionsmittelverbrauches und die direkte Beobachtung.

Ergebnisse: Zu sehen ist eine zunehmend sinkende Tendenz der Fälle mit multiresistenten Erregern vor allem von 2011 zu 2012. Dies kann zum einen der Aktion “Saubere Hände“ zugeschrieben werden. Durch diese Aktion wurde das ärztliche und pflegerische Personal noch ein Stück weit mehr sensibilisiert um Übertragungen von multiresistenten Erregern durch die Hände zu vermindern oder gar zu vermeiden.

Schlussfolgerung: Es sollte uns klar sein dass, durch den häufigen und zu frühen Einsatz von Antibiotika Infektionen mit multiresistenten Erregern nie ganz verhindert werden kann. Aber nachweislich durch die Verbesserung der Händedesinfektion das Auftreten von Krankenhausinfektionen mit multiresistenten Erregern reduziert werden kann.