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Evidenzen schaffen – Standardisierte Tiefenbestimmung in der pädiatrischen Verbrennungsmedizin
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Published: | February 19, 2013 |
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Einleitung: In der pädiatrischen Verbrennungsmedizin sind mit 50–60% aller Patienten am häufigsten Säuglinge und Kleinkinder (0-3 Jahre) betroffen. Die Ursache der Verletzung ist dabei in 70-80% der Fälle eine Verbrühung. Im Gesamtkollektiv aller thermischen Verletzungen macht diese Gruppe 20-30% aus.
Typischerweise zeigen die thermischen Verletzungen in dieser Patientengruppe ein Mischbild aus II°ig oberflächlicher und II°ig tiefer Verletzung. Die Beurteilung der Verletzungstiefe und die Entscheidung für oder gegen eine operative Intervention stützt sich in der Regel auf die Erfahrung des Beurteilenden, nicht aber auf objektivierbare, reproduzierbare und evidenzbasierte Methoden. Um eine möglichst akkurate, nicht nur auf Empirie basierende Einschätzung der Verbrennungstiefe zu ermöglichen, erscheint uns die Etablierung eines standardisierten Verfahrens zur Tiefenbestimmung unumgänglich.
Methode: Im Zentrum für brandverletzte Kinder am Kinderspital Zürich haben wir auf der Suche nach einer standardisierbaren Untersuchung vor 5 Jahren damit begonnen, die Verbrennungstiefe durch Messung der dermalen Perfusion mit dem Laser-Doppler zu bestimmen. Dazu waren neben der Anschaffung eines geeigneten Gerätes einige logistische Änderungen erforderlich. Neben der Schulung der Pflege und Ärzte in der Untersuchungstechnik, besteht ein zusätzlicher Zeitaufwand von ca. 10 min für die Untersuchung selbst. Diese wird am 3. bis 5. Tag nach thermischer Verletzung im Rahmen eines Verbandswechsels durchgeführt, welcher in Analgosedation im Eingriffsraum auf der Verbrennungsstation stattfindet. In der Regel wird sowohl der Verbandswechsel als auch die Untersuchung selbst durch unsere geschulte Pflege durchgeführt.
Ergebnisse: Die ersten Resultate unserer Auswertungen bestätigen eine sehr hohe Übereinstimmung der Einschätzung der Verbrennungstiefe einerseits durch einen erfahrenen Chirurgen und andererseits durch den Laser-Doppler. Die Untersuchung mit dem Laser-Doppler liefert dabei in der Regel zwei Tage bevor es dem Chirurgen möglich ist eine valide Einschätzung. Dieser zeitliche Vorteil kann die Behandlung optimieren, den Krankenhausaufenthalt verkürzen und den Chirurgen in seiner Entscheidung für die korrekte Therapie unterstützen.
Zusammenfassung: Unsere bisherige Erfahrung mit dem Einsatz des Laser-Dopplers in der pädiatrischen Verbrennungsmedizin hat gezeigt, dass es sich um eine Untersuchung handelt, die eines geringen Zeitaufwandes bedarf und nach einer Einweisung sicher und korrekt durchgeführt werden kann. Der Benefit einer frühzeitigen, objektiven Einschätzung der Verbrennungstiefe für den Patienten wiegt unserer Ansicht nach die einmaligen Anschaffungskosten für das Gerät und den geringen zeitlichen Mehraufwand auf. Auch würde eine evidenzbasierte, objektive Tiefenbestimmung die Optimierung der Verbrennungsbehandlung und die Vergleichbarkeit derer Resultate national und international ermöglichen.