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27. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2009)

14.01. bis 17.01.2009, Leogang, Österreich

Rehabilitation brandverletzter Kinder und Jugendlicher – Auswertung der Paulinchen-Umfrage bei allen Zentren für Schwerbrandverletzte

Meeting Abstract

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  • A. Gottwald - Paulinchen - Initiative für brandverletzte Kinder e.V.

DAV 2009. 27. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Leogang, Österreich, 14.-17.01.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dav52

doi: 10.3205/09dav52, urn:nbn:de:0183-09dav522

Published: March 19, 2009

© 2009 Gottwald.
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Einleitung: Zunehmend wird Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. von Kliniken nach geeigneten Rehabilitationsmöglichkeiten für schwerbrandverletzte Kinder gefragt. Rückmeldung erhält der Verein von Kliniken, die Kinder in Rehaeinrichtungen geschickt haben und von Eltern, die mit Ihren Kindern eine stationäre Maßname durchgeführt haben.

In einer Umfrage sind wir den Fragen nachgegangen, wie viele Kinder überhaupt eine stationäre Rehamaßnahme antreten, wo die Kinder hingeschickt werden, ob Kontakt zwischen den behandelnden Kliniken vor Übernahme besteht und ob das Therapievolumen aus der erstbehandelnden Klinik übernommen wird.

Material & Methode: Es wurden 43 Kliniken, die Schwerbrandverletzte behandeln mittels eines Fragebogens befragt. 22 dieser Kliniken haben uns schwerbrandverletzte Kinder und Jugendliche gemeldet und wurden nach den Zahlen für 2006 und 2007 ausgewertet.

Außerdem wurden 6 Rehakliniken mit einem gesonderten Fragebogen befragt und ausgewertet.

Ergebnisse: Von insgesamt 2429 brandverletzten Kindern und Jugendlichen, die 2006 und 2007 in spezialisierten Zentren/Abteilungen behandelt wurden, haben 77 (2006/2007) eine stationäre Rehamaßnahme verordnet bekommen. Wir ermittelten 35 Rehaplätze für brandverletzte Kinder und Jugendliche pro Jahr in 14 verschiedenen Kliniken. 2/3 der spezialisierten Zentren halten dieses Angebot dennoch nicht für ausreichend.

Die Frage „Nimmt die Rehaklinik vor Übernahme des Kindes Kontakt zu Ihnen als Erstbehandler auf, beantwortet nicht einmal die Hälfte aller Kliniken mit „ja“. Nur 20% der Spezialkliniken geben an, dass das dort geleistete Therapievolumen von der Rehaklinik übernommen wird.

Diskussion: Zur Diskussion gestellt wird, ob es angesichts dieser geringen Fallzahlen sinnvoll ist, weitere Rehaeinrichtungen für die Mitbehandlung brandverletzter Kinder zu interessieren. Sollte man sich auf wenige Kliniken einigen, die bestimmte Standards erfüllen müssen? Oder ist eine spezialisierte Rehaklinik/ Abtl. für schwerbrandverletzte Kinder mit allem, was diese Kinder brauchen, erstrebenswert? Schlussfolgerung: Die Rehabilitation brandverletzter Kinder und Jugendlicher muss kindgerecht/altersentsprechend erfolgen. Deshalb wäre unserer Meinung nach bei den geringen Fallzahlen eine auf die Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlicher abgestimmte und spezialisierte Rehabilitationseinrichtung erstrebenswert.

Außerdem besteht bei der derzeitigen Situation dringender Gesprächsbedarf vor Übernahme der Patienten über das individuell benötigte Therapievolumen, das in jedem Fall höher sein muss, als es ambulant zu organisieren ist.