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27. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2009)

14.01. bis 17.01.2009, Leogang, Österreich

Die Behandlung des schwerverbrannten Zeugen Jehovas

Meeting Abstract

  • K. Megerle - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG-Unfallklinik Ludwigshafen Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universität Heidelberg
  • A. Gohritz - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG-Unfallklinik Ludwigshafen Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universität Heidelberg
  • G. Germann - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG-Unfallklinik Ludwigshafen Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universität Heidelberg
  • S. Hellmich - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG-Unfallklinik Ludwigshafen Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universität Heidelberg

DAV 2009. 27. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Leogang, Österreich, 14.-17.01.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dav31

doi: 10.3205/09dav31, urn:nbn:de:0183-09dav315

Published: March 19, 2009

© 2009 Megerle et al.
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Die Zeugen Jehovas stellen mit ihren etwa 165.000 Mitgliedern in Deutschland aufgrund ihrer restriktiven Einstellung zur Transfusion von Blut und Blutbestandteilen eine besondere Herausforderung dar. Während Erythrozytenkonzentrate einheitlich abgelehnt werden, gibt es hinsichtlich der Übertragung anderer Blutbestandteile unterschiedliche Ansichten. Dies führt bei Ãrzten und Pflege oftmals zu moralisch/ethischen und legalen Konfliktsituationen.

Zwischen November 2006 und November 2008 wurden auf der Schwerverbranntenintensivstation der BG Unfallklinik Ludwigshafen 4 Patienten (3 Frauen, 1 Mann, Durchschnittsalter 60 Jahre) behandelt, die der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas angehörten.

Das Ausmaß der Verbrennungen betrug durchschnittlich 29 (18 bis 53)% der Körperoberfläche. Alle Patienten lehnten die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten ab, eine Patientin verstarb im Verlauf.

Anhand der Fallbeispiele und eines Literaturüberblicks werden religiöse Hintergründe, juristische Grundlagen und Behandlungsstrategien aufgezeigt.