gms | German Medical Science

26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2008)

06.01. bis 09.01.2008, Engelberg

Beschleunigte Wundheilung von IIa° Verbrennungen und Hautentnahmestellen durch extrakorporale Stoßwellentherapie

Meeting Abstract

  • Christian Ottomann - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Sergej Marx - Internationales Zentrum für Stoßwellentherapie, Berlin, Deutschland
  • Richard Thiele - Internationales Zentrum für Stoßwellentherapie, Berlin, Deutschland
  • Bernd Hartmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland

DAV 2008. 26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Engelberg, 06.-09.01.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dav69

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dav2008/08dav69.shtml

Published: June 30, 2008

© 2008 Ottomann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Ausgehend von der Beobachtung, das die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bei septischen Pseudoarthrosen neben der knöchernen Konsolidierung in vielen Fällen auch eine besonders rasche Abheilung von Hautläsionen bewirkt sowie durch die von der Arbeitsgruppe um Piza-Katzer im Tierversuch beobachtete schnellere Reepithelisierung nach ESWT bei zweitgradiger Verbrennung wurde im Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie des Unfallkrankenhauses Berlin in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für extrakorporale Stoßwellentherapie Berlin der Einfluss der ESWT auf die Wundheilungsdauer von IIa° Verbrennungen und Hautentnahmestellen im Rahmen der Hauttransplantation untersucht.

Material und Methoden: Stoßwellen sind kurze druckstarke Schallpulse und gekennzeichnet durch ein Schallwellengemisch mit breitem Frequenzspektrum. Die ESWT wurde mit 100 Impulsen/cm2 appliziert. Pro cm2 wurde eine Applikationsdauer von 20 Sekunden angewandt. Durchgeführt wurde eine prospektive randomisierte klinische Studie mit einer Fallzahl von 100 Patienten, davon 50 Patienten innerhalb der Kontrollgruppe. Hauptzielkriterium war die Zeit bis zur vollständigen Reepithelisierung, sekundäres Zielkriterium war das Auftreten unerwünschter Ereignisse. Die Anwendung der Stoßwelle erfolgte einmalig innerhalb 24 Stunden post Trauma.

Ergebnisse: In der mit der extrakorporalen Stoßwelle behandelten Patientengruppe zeigte sich bezüglich der Spenderareale eine um 3,08 Tage signifikant verkürzte Reepithelisierungsdauer gegenüber der Kontrollgruppe. Bei den mit ESWT behandelten IIa° Verbrennungen resultierte ebenfalls eine signifikant verkürzte Reepithelsierungsdauer von 2,48 Tagen gegenüber der Kontrollgruppe bei gleichverteilter homogener Population (Alter und Geschlecht).

Schlussfolgerung: Durch die extrakorporale Stoßwellentherapie steht eine neue Behandlungsoption im Sinne einer ergänzenden Methode im Rahmen der Therapie zweitgradiger Verbrennungen zur Verfügung. Ebenso führt sie bei der Anwendung auf Spenderarealen zu einer signifikant verkürzten Abheilungsdauer der Hautentnahmestellen durch eine beschleunigte Reepithelisierung.