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6. Community Health Konferenz

23.11. - 24.11.2023, Bochum

Vom Hügel nach Teneriffa

Meeting Abstract

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Hochschule für Gesundheit. 6. Community Health Konferenz. Bochum, 23.-24.11.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc13.2

doi: 10.3205/23chk51, urn:nbn:de:0183-23chk519

Published: May 3, 2024

© 2024 Jankowski et al.
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Seit 1998 bietet die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung jährlich 50 Essener Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein vierwöchiges Auslandspraktikum zu absolvieren und erste Einblicke in das Berufsleben und Land und Leute kennenzulernen.

Sechs deutsche Schülerinnen und Schüler haben ihr Praktikum im Hotel Mar y Sol auf Teneriffa erfolgreich absolviert. In dieser Hotelanlage, die speziell für Menschen mit Behinderung konzipiert wurde, erhielten sie einen intensiven Einblick in die Arbeitsabläufe einer gesundheitstouristisch konzipierten Hotelanlage. Vor allem aber trafen sie auf erkrankte Menschen, behinderte, aber auch schwerbehinderte Gäste sowie deren Angehörige aus allen europäischen Ländern. Während des Praktikums lernten die Jugendlichen einen für sie ungewöhnlichen Hotelcharakter kennen. Die hierbei gewonnenen Eindrücke dienen dem Sinn eines Praktikums, der nicht nur in Information, Einblick und Erwerb von Wissen, sondern auch in dessen Anwendung und Weitergabe zu sehen ist. Eine Besonderheit des Praktikums im Hotel Mar y Sol war, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur die praktischen Tätigkeiten eines Hotelbetriebs kennenlernten. Sie begegneten in dessen Arbeitswirklichkeit ständig Menschen mit unterschiedlichsten Formen der Behinderung und eben nicht in eigens zu diesem Zweck arrangierten Situationen. Man könnte das auch als Inklusion andersherum bezeichnen, denn sie waren auch TeilnehmerInnen sowohl am Freizeitgeschehen einer großen Gruppe von Menschen mit unterschiedlichsten Formen der Behinderung als auch an deren medizinisch/therapeutischen Betreuung. Die hieraus resultierende Kommunikation auf der Beziehungsebene liefert wertvolle Anhaltspunkte für die Gestaltung von inklusionsfördernden Maßnahmen, die nicht situativ-punktuell, sondern holistisch konzipiert werden.

Der Leitgedanke der Konferenz mit Blick auf spezifische Merkmale wie z.B. Geschlecht, Herkunft oder Behinderung ist das Interesse daran, „welche Voraussetzungen geschaffen und welche konkreten Aktivitäten unternommen werden können, um die Gesundheit dieser spezifischen Gruppe zu fördern, zu schützen und zu erhalten“. Um diesen Gedanken wirksam umzusetzen, sind Informationen aus erster Hand unerlässlich, die besonderes Gewicht dadurch erhalten, als mittlerweile auch Befindlichkeiten, Einschränkungen und Behinderungen, die auf das pandemische Geschehen zurückzuführen sind, beschrieben werden können. Ein Posterbeitrag gibt Impulse für die Weiterentwicklung von Inklusionsangeboten.

Anmerkung: Karlotta Dedy und Hannah Buckow sind Stipendiatinnen der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.