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Partizipative Verfahren zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Forschung und Praxis
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Published: | May 3, 2024 |
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Der Beitrag setzt sich mit partizipativen Verfahren in der bürger*innenwissenschaftlichen Praxis auseinander und legt einen Schwerpunkt auf die Frage, wie diese inklusionsorientiert gestaltet und genutzt werden kann. Ausgangspunkt wird die „Stufenleiter der Partizipation“ (vgl. [1]) sein, die neben Stufen der Partizipation auch Vorstufen sowie Stufen der Nicht-Partizipation anführt. Für die „echte“ Partizipation müssen jedoch Barrieren abgebaut werden, um Exklusion entgegenzusteuern und Mitbestimmung aller Personen, unabhängig soziodemographischer Merkmale, zu gewährleisten. Dies bedarf inklusive partizipative Verfahren in der Praxis, die eine Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe sowie die Berücksichtigung spezifischer Bedarfe der Zielgruppe und ihrer Expertise in eigener Sache mitdenken. Wie dies in der Forschung und Praxis gelebt werden kann, wird im Beitrag anhand des bürger*innenwissenschaftlichen Methodengerüsts des aktuellen Forschungsprojektes „IncluScience“ vorgestellt und kritisch diskutiert. Denn IncluScience erweitert die von den Sozialheld*innen entwickelte Wheelmap.org – eine digitale Karte, die ursprünglich Orte in Hinblick auf deren Rollstuhlgerechtigkeit abbildet – um weitere Ortstypen (z.B. Arztpraxen, Restaurants, Toiletten), wofür Barrierefreiheitskriterien, die über die Rollstuhlgerechtigkeit hinausgehen, entwickelt und in die Wheelmap integriert werden. Bedarfserhebungsworkshops, die die Perspektiven und Bedarfe der Zielgruppe abfragen, sowie eine großangelegte Online-Umfrage fanden bereits statt und führten zur Bestimmung des ersten Ortstyps, der in die Wheelmap integriert werden soll. Die Entscheidung fiel dabei auf Arztpraxen. Auf diesen Ortstyp wird sich der Beitrag aufgrund des Gesundheitsfokus beziehen. Weiterhin werden Forderungen an die barrierefreie Forschung abgeleitet, da der oben beschriebene Prozess von Anfang an gemeinsam mit Forschenden, Bürger*innen und Interessensvertreter*innen mit und ohne Behinderung durchgeführt wurde. Darüber hinaus soll abschließend der Wert partizipativer Verfahren für Community Health herausgestellt werden und in einer Diskussion ein Erfahrungsaustausch zu partizipativen Verfahren für die Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Forschung und Praxis angeregt werden.