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6. Community Health Konferenz

23.11. - 24.11.2023, Bochum

Optimales Langzeitüberleben nach Krebs – zwei Scoping Reviews für die Bestandsanalyse der aktuellen Versorgungslandschaft mit besonderer Berücksichtigung von vulnerablen Gruppen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Nora Cryns - Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln
  • author presenting/speaker Sarah Messer - Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln
  • M. Ernst - Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln
  • U. Dirksen - Universitätsklinikum Essen
  • V. Grünwald - Universitätsklinikum Essen
  • Nicole Skoetz - Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln

Hochschule für Gesundheit. 6. Community Health Konferenz. Bochum, 23.-24.11.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc3.2

doi: 10.3205/23chk10, urn:nbn:de:0183-23chk102

Published: May 3, 2024

© 2024 Cryns et al.
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Text

Einleitung: Die Nachsorge für Krebsüberlebende gewinnt aufgrund der steigenden Zahl Überlebender zunehmend an Bedeutung. Dies ist auf Fortschritte in der Diagnostik und Therapie zurückzuführen. Dennoch bleibt die Nachsorge besonders für vulnerable Gruppen eine Herausforderung. Gründe sind etwa ein schlechterer Zugang zu Nachsorgeleistungen oder Sprachbarrieren. Um diesen Gruppen eine adäquate Versorgung zu gewährleisten, ist es von besonderer Bedeutung, die Bedürfnisse verschiedener Gruppen von Krebsüberlebenden zu verstehen und Versorgungslücken zu identifizieren.

Methoden: Im Rahmen des Projektes OPTILATER (Förderer: BMG; https://wtz.nrw/optilater/) untersuchen sieben Arbeitspakete (AP) die aktuelle Versorgungssituation von Krebsüberlebenden und deren Bedürfnisse. Hierfür erstellt AP4 zwei Scoping Reviews. Das Scoping Review Leitlinien zielt darauf ab, aktuelle Empfehlungen zur Nachsorge von Krebsüberlebenden zu identifizieren. Die Suche nach deutschen Leitlinien erfolgt im AWMF Register und auf Onkopedia. Englischsprachige Leitlinien werden über die Datenbanken PubMed, GIN, ESMO und NICE gesucht. Ziel des Scoping Review Versorgungsstrukturen ist es, aktuelle Versorgungsstrukturen und -angebote in NRW zu identifizieren. Es wird sowohl eine systematische, als auch eine Handsuche durchgeführt. Die Ergebnisse beider Reviews werden mithilfe der Software EPPI-Reviewer in einer Evidence Map dargestellt.

Ergebnisse: Die vorläufigen Ergebnisse des Scoping Review Leitlinien schließen zwei Leitlinien zum Hodgkin Lymphom und zwei zum Nierenzellkarzinom ein. Im Rahmen eines Workshops mit weiteren APs wurde entschieden, bei der Extraktion mit diesen Entitäten zu beginnen. Insgesamt wurden 66 Empfehlungen extrahiert. Es wurden v.a. Kernmerkmale wie Geschlecht oder Gesundheitsverhalten adressiert. Keine der Empfehlungen adressiert vulnerable Gruppen. Für das Scoping Review Versorgungsstrukturen wurden vorläufig sieben Nachsorgeprogramme identifiziert. Fünf Programme richten sich dabei an Kinder mit Krebs, eins an Erwachsene mit Kopf-/Halstumoren und eins an Familien mit einem erkrankten Elternteil.

Schlussfolgerung: Vorläufige Ergebnisse der Scoping Reviews zeigen, dass Leitlinien bereits Empfehlungen zur Nachsorge vorweisen und Versorgungsangebote vorhanden sind. Vulnerable Gruppen wurden in den vorläufigen Ergebnissen jedoch nicht adressiert. Beide Reviews sollen dazu beitragen, die Nachsorge von Krebsüberlebenden zu verbessern.