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5. Community Health Konferenz

24.11. - 25.11.2022, Bochum

Subjektives Gesundheitserleben und Wohlbefinden von Bewohner:innen inklusiver Wohngemeinschaften mit und ohne Unterstützungsbedarf – ein partizipatives Praxisbegleitforschungsprojekt

Meeting Abstract

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  • corresponding author Timo Köpcke - Medical School Berlin
  • Jessica Lilli Köpcke - Medical School Berlin

Hochschule für Gesundheit. 5. Community Health Konferenz. Bochum, 24.-25.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22chk73

doi: 10.3205/22chk73, urn:nbn:de:0183-22chk734

Published: November 23, 2022

© 2022 Köpcke et al.
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Mithilfe eines wissenschaftlichen Posters werden die Ergebnisse, sowie der partizipative Forschungsprozess dargestellt.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen durch das Pflegestärkungsgesetz II, insbesondere für das inklusive Wohnen von Menschen mit Beeinträchtigung, haben sich weitreichend geändert. „Niemand darf gezwungen werden, beispielsweise aufgrund hohen Hilfebedarfs, in einer Institution zu leben“ [1]. Mit diesen Änderungen hat sich eine Chance eröffnet, Prozesse, Abläufe und Wirkungsweisen, insbesondere auch in Bezug auf das Wohlbefinden, im Wohnen von Menschen mit Behinderung neu zu denken und zu gestalten.

Methodisches Vorgehen: Das Forschungsvorhaben sollte mithilfe eines Mixed-Methods Ansatz die Gelingensbedingungen, sowie die psychosozialen Auswirkungen dieser Wohnformen, für inklusive Wohngemeinschaften herausarbeiten. Dabei wurden bestehende Wohnprojekte, Konzepte und Ansätze in ihren Konzeptionen, auch hinsichtlich der Gesundheitsversorgung, analysiert. Im nächsten Schritt wurden dreizehn inklusive Wohnprojekte betrachtet, um aus ihren Erfahrungen Wissen zu generieren. Dazu wurden 51 qualitative Interviews [2], [3] mit Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen, Initiator:innen sowie dem relevanten Umfeld (Angehörige, Vermieter:innen, etc.) geführt und nach Mayring [4] ausgewertet.

Diese qualitativen Interviews dienten als Grundlage für die Entwicklung eines quantitativen Fragebogens, der die gefundenen Ergebnisse an einer größeren Zahl an Personen und Wohnprojekten validierte (151 Teilnehmende). Der gesamte Forschungsprozess erfolgte in enger Kooperation mit WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen e.V. Darüber hinaus wurde mit einer Forschungsgruppe im Rahmen des partizipativen Praxisbegleitforschungsprojekts eng zusammengearbeitet. Mit Hilfe Assistiver Technologien und leichter Sprache wurde der Forschungsprozess barrierearm gestaltet und allen interessierten Beteiligten die Möglichkeit gegeben, den Forschungsprozess aktiv mitzugestalten. Die eigenen Fragen, Anliegen und Interessen der Bewohner:innen inklusiver Wohngemeinschaften wurden aufgenommen und flossen gleichwertig in den Forschungsprozess mit ein. So gelang es ein gutes Bild der psychosozialen Auswirkungen von inklusiven Wohnformen auf das subjektive Gesundheitserleben und Wohlbefinden der Bewohner:innen zu zeichnen.


Literatur

1.
Arnade S. Vom Menschenrecht auf Selbstbestimmtes Wohnen. In: Theunissen G, Kulig W, editors. Inklusives Wohnen. Bestandsaufnahme, Best Practice von Wohnprojekten für Erwachsene mit Behinderung in Deutschland. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag; 2016. S. 83-86.
2.
Bortz J, Döring N. Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Heidelberg: Springer; 2006.
3.
Mayring P. Einführung in die Qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz; 2002.
4.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Weinheim: Beltz; 2010.