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Implementierung eines Notfallplans und Palliativpasses im Raum Wuppertal
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Published: | November 23, 2022 |
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Die meisten Menschen möchten zu Hause sterben. Tatsächlich sterben in Deutschland von 900.000 Menschen jährlich mehr als die Hälfte im Krankenhaus. Fast 70% aller Pflegebedürftigen haben im Quartal vor bis einschließlich zum Zeitpunkt des Todes einen Krankenhausaufenthalt absolviert. Aufgrund von rechtlichen Unsicherheiten und der Standard-Notfallbehandlung steigt das Risiko insbesondere für alte Menschen in der Lebensendphase ins Krankenhaus eingewiesen zu werden.
Nicht jeder Krankenhausaufenthalt ist überflüssig, nicht jede Pflegesituation lässt sich bis zu Hause zum Schluss meistern. Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der prämortalen Krankenhausaufnahmen vermeidbar ist.
Um ungewollte und vermeidbare Krankenhausaufenthalte zu reduzieren, initiierte der Hospizdienst „Die Pusteblume“ in den Jahren 2020 bis 2022 die Implementierung eines kommunal abgestimmten Notfallplans/Palliativpasses unter der Fragestellung: Kann die Anzahl der ungewollten Krankenhauseinweisungen in der Terminalphase durch Vernetzung im Gesundheitswesen, insbesondere an den Schnittstellen der Sektoren, und eine rechtssichere Dokumentation reduziert werden?
Der Notfallplan und Palliativpass, angelehnt an die Erfahrungen des Palliativnetzwerks für die Region Aachen, sollen dafür Sorge tragen, dass den dokumentierten Wünschen der Betroffenen in einer Krisensituation Rechnung getragen wird. Ein Dokument, welches allen Beteiligten der Schnittstellen im Gesundheitswesen bekannt und anerkannt ist, kann für Rechtssicherheit sorgen.