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5. Community Health Konferenz

24.11. - 25.11.2022, Bochum

Digitalisierung als Motor für die Inklusion schwerbehinderter Arbeitnehmer am allgemeinen Arbeitsmarkt

Meeting Abstract

  • corresponding author Annika Reinersmann - LWL-Inklusionsamt Arbeit, Landschaftsverband Westfalen-Lippe
  • Michael Wedershoven - LWL-Inklusionsamt Arbeit, Landschaftsverband Westfalen-Lippe
  • Frank Schrapper - LWL-Inklusionsamt Arbeit Landschaftsverband Westfalen-Lippe
  • Carsten Röcker - Fraunhofer Institut IOSB-INA
  • Alexander Kuhn - Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe; delta3GmbH

Hochschule für Gesundheit. 5. Community Health Konferenz. Bochum, 24.-25.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22chk44

doi: 10.3205/22chk44, urn:nbn:de:0183-22chk447

Published: November 23, 2022

© 2022 Reinersmann et al.
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Hintergrund: Wie kann Digitalisierung die Inklusion von Menschen mit Behinderung (MmB) am allgemeinen Arbeitsmarkt befördern? Wie stärken dezentrale digitale Assistenzsysteme die eigenständige Arbeitsfähigkeit von MmB und wie können Unternehmen motiviert werden, die Digitalisierungschancen zur Beschäftigung von MmB einzusetzen? Welche grundlegenden Anforderungen muss ein digitales Assistenzsystem in der Praxis erfüllen?

Ein Kooperationsprojekt des LWL-Inklusionsamt Arbeit (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) geht diesen Fragen mit der delta3GmbH, dem Fraunhofer Instituts IOSB-INA und der TH Ostwestfalen-Lippe nach. Das Projekt testet die Praxistauglichkeit eines dezentralen, digitalen Assistenzsystems (Omni-Assist) am allgemeinen Arbeitsmarkt. Erste Pilotstudien zum Einsatz von Omni-Assist zeigten, dass der Einsatz nicht nur die Fehlerrate und die Arbeitseigenständigkeit von MmB verbesserte sondern auch die Zusammenarbeit von MmB und MoB ermöglichte – ein echter Inklusionseffekt.

Methodik: Im ersten Schritt wird das digitale Potential von interessierten Unternehmen für den Einsatz von Omni-Assist analysiert. Im zweiten Schritt wird die Praxistauglichkeit des Systems im Unternehmen getestet. Eine begleitende Evaluations- und Wirkungsforschung gewährleistet, dass die Erkenntnisse in die Anpassung und Optimierung von Omni-Assist rückfließen, sodass dies mittelfristig in der breiten Fläche etabliert werden kann. Innovationsgutscheine werden als Mittel genutzt, Unternehmen für die Teilnahme am Projekt und damit Erprobung von Omni-Assist zu motivieren.

Zusammenfassung: Erste Pilotstudien zeigen die großen Chancen, die der Einsatz dezentraler digitaler Assistenzsysteme für die Inklusion von MmB am allgemeinen Arbeitsmarkt birgt. Ein innovatives Projekt der Verstetigungsforschung des LWL-Inklusionsamt Arbeit testet deren Alltagstauglichkeit nun am allgemeinen Arbeitsmarkt. Im Vortrag werden erste Ergebnisse der Potentialanalysen und Erfahrungen mit dem Einsatz von Omni-Assist gezeigt.


Literatur

1.
Petersen T, Knobloch I, Hombücher V. Digitalisierung in der Behindertenhilfe – Trendbericht 2021. Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW); 2021.
2.
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Heinz M, Büttner S, Röcker C. Dynamic Task Allocation based on Individual Abilities – Experiences from Developing and Operating an Inclusive Assembly Line for Workers With and Without Disabilities. Proceedings of the ACM on Human-Computer Interaction. June 2021;5(EICS). 206 .