gms | German Medical Science

14. Workshop der gmds-Arbeitsgruppe "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)" und des GMA-Ausschusses "Neue Medien"

Institut für Didaktik & Bildungsforschung im Gesundheitswesen (IDBG),
Private Universität Witten/Herdecke

16.04. - 17.04.2010, Witten

Ist ein Blended-Learning-Konzept erfolgreicher als ein konventionelles Fortbildungskonzept, um Hausärzten Wissen zur Demenz zu vermitteln?

Does a blended-learning approach transfer knowledge about dementia more successful to general practitioners than a conventional training approach?

Meeting Abstract

  • corresponding author Horst C. Vollmar - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Herbert Mayer - Institut für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • author Thomas Ostermann - Lehrstuhl für Medizintheorie und Komplementärmedizin und Integrative Medizin der Universität Witten/Herdeckde, Herdecke, Deutschland
  • author Martin E. Butzlaff - Präsidium der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Stefan Wilm - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Monika A. Rieger - Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 14. Workshop der gmds-Arbeitsgruppe "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)" und des GMA-Ausschusses "Neue Medien". Witten, 16.-17.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10cbt36

doi: 10.3205/10cbt36, urn:nbn:de:0183-10cbt361

Published: April 13, 2010

© 2010 Vollmar et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: In der BMBF-geförderten WIDA-Studie (Wissensvermittlung zur Demenz in der Allgemeinmedizin) wurden zwei unterschiedliche Fortbildungskonzepte für Hausärzte mittels einer clusterrandomisierten Studie evaluiert [1], [2].

Methoden: Die Evaluation der beiden Fortbildungen erfolgte über den Vergleich von Hausärzten in Qualitätszirkeln (QZ), die randomisiert zwei Gruppen zugeordnet wurden. Als primäre Zielgröße diente der Wissenszuwachs der Ärzte (Fragebogen, 20 Items), der zu mehreren Zeitpunkten ausgefüllt wurde. In Studienarm A nahmen Hausärzte an einer strukturierten Falldiskussion in Qualitätszirkeln teil, welche durch internetbasierte Lernmaterialen vorzubereiten war (so genanntes Blended-Learning-Konzept). Die Teilnehmer im Studienarm B erhielten eine „klassische“ Präsenzfortbildung mittels Powerpoint-Präsentation und anschließender Falldiskussion. Es wurde untersucht, ob der Studienarm A dem Studienarm B überlegen war und ob generell ein Wissenszuwachs durch die Fortbildungsmaßnahmen zu erreichen war. Die Clusteranalyse wurde im Rahmen eines ANCOVA-Modells durchgeführt (Kovariate: Prätest-Werte, abhängige Zielgröße: Differenzwerte (t1-t0)).

Ergebnisse: Über die Rekrutierung von 26 QZ nahmen 166 Ärzte an der WIDA-Studie teil (84 Studienarm A, 82 Studienarm B). Zwischen den beiden Gruppen zeigte sich in der „Intention to Treat“-Auswertung kein signifikanter Unterschied (p=0,876). Aus dem Studienarm A gaben 47 der 84 Teilnehmer (57,3%) an, die internetbasierten Lernmaterialien genutzt zu haben. Die daraus abgeleitete „Per Protocol“-Analyse zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppe (p=0,019) dahingehend, dass in Studienarm A ein größerer Wissenszuwachs erreicht werden konnte.

Diskussion: Ein Blended-Learning-Konzept über die Versorgung von Menschen mit Demenz brachte in hausärztlichen Qualitätszirkeln keinen signifikant höheren Wissenszuwachs im Vergleich zu einer „klassischen“ Fortbildung. Allerdings zeigten die Ärzte, die das zusätzliche Internetangebot genutzt hatten, einen höheren Wissenszuwachs.


Literatur

1.
Vollmar HC, Mayer H, Ostermann T, Butzlaff ME, Sandars JE, Wilm S, Rieger MA. Knowledge transfer for the management of dementia – a cluster randomised trial of blended learning in general practice. Implementation Science. 2010;5:1. Available from: http://www.implementationscience.com/content/5/1/1 External link
2.
Vollmar HC, Butzlaff M, Lefering R, Rieger MA. Knowledge translation on dementia: a cluster randomized trial to compare a blended learning approach with a “classical” advanced training in GP quality circles. BMC Health Services Research. 2007;7:92. Available from: http://www.biomedcentral.com/1472-6963/7/92 External link