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Bad Honnef-Symposium 2015

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.) in Zusammenarbeit mit der Initiative GERMAP

30. - 31.03.2015, Königswinter

Ergebnisse der PEG Resistenzstudie 2013 – Resistenzsituation im stationären Versorgungsbereich

Meeting Abstract

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  • Michael Kresken - Antiinfectives Intelligence GmbH, Campus Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Rheinbach; Rheinische Fachhochschule Köln gGmbH, Köln
  • Barbara Körber-Irrgang - Antiinfectives Intelligence GmbH, Campus Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Rheinbach

Bad Honnef-Symposium 2015. Königswinter, 30.-31.03.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15bhs02

doi: 10.3205/15bhs02, urn:nbn:de:0183-15bhs029

Published: March 20, 2015

© 2015 Kresken et al.
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Die Arbeitsgemeinschaft Empfindlichkeitsprüfungen & Resistenz der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie untersucht seit 1975 regelmäßig (zuletzt im Abstand von drei Jahren) die Resistenzsituation bei klinisch wichtigen Bakterien-Spezies im mitteleuropäischen Raum. Der vorliegende Bericht informiert über Ergebnisse zur Resistenzsituation im Jahr 2013, die das Referenzlabor bei den im Rahmen von Teilprojekt H (Hospitalbereich) von der Arbeitsgemeinschaft untersuchten Bakteriengruppen ermittelt hat, und analysiert die Änderungen zu der Resistenzlage im Jahr 2010 [1].

Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2013 wurden in 25 Laboren (davon 22 in Deutschland, 2 in der Schweiz und eines in Österreich) jeweils ca. 240 klinisch Isolate, die als Infektionsursache angesehen wurden, gesammelt. Die Empfindlichkeitsprüfungen erfolgten in einem Referenzlabor (Antiinfectives Intelligence) mittels der Mikrodilution gemäß der Norm DIN EN ISO 20776-1. Zur Einstufung der Isolate als sensibel, intermediär bzw. resistent wurden (soweit vorhanden) die aktuellen vom EUCAST (Version 5.0) bzw. Nationalen Antibiotika-Sensitivitätstest-Komitee (NAK) veröffentlichten Spezies-spezifischen klinischen Grenzwerte herangezogen.

Insgesamt wurden 5.852 Bakterienstämme getestet. Häufigste Untersuchungsmaterialien waren Wundmaterial (29,3%; +5,9%) gefolgt von Atemwegsmaterial (22,5%; +2,5%), Harnwegsmaterial (11,1%; -3,9%) und Blut (11,6%; -3,4%). 63,8% (+0,9%) der Bakterienstämme stammten von Patienten auf Allgemeinstationen, 25,9% (±0%) von Patienten auf Intensivstationen und 10,3% (-0,9%) von Patienten aus dem ambulanten Bereich. Die Mehrzahl der Patienten (59,4%; +1,1%) war männlich. Die Altersverteilung der Patienten weist einen Median [Q1, Q3] von 65 [49, 75] (2010: 64 [47, 75]) Jahren auf.

Im Vergleich zur vorhergehenden Studie war bei mehreren Bakterienspezies und Antibiotikagruppen eine Veränderung der Resistenzhäufigkeit zu beobachten. Der Anteil von Staphylococcus-aureus-Isolaten mit dem MRSA-Phänotyp sank von 16,7% auf 13,5% (-3,2%). Die Resistenzhäufigkeit bei Enterococcus faecium gegenüber Vancomycin stieg von 12,6% auf 16,6% (+4%). Der Anteil von Pneumokokken mit verminderter Penicillin-Empfindlichkeit betrug 10,6% (-4,2%), wobei kein Isolat als Penicillin-resistent bewertet (MHK >2 mg/l) wurde. In 2010 fanden sich drei Penicillin-resistente Isolate.

Der Anteil von Isolaten mit dem ESBL-Phänotyp betrug bei Escherichia coli 14,9% (-2,5%), Klebsiella pneumoniae 17,4% (+2,7%), Klebsiella oxytoca 8,3% (-3,1%) und Proteus mirabilis 2,3% (+0,5%). Die Häufigkeit der Fluorchinolon-Resistenz (Ciprofloxacin) nahm bei Enterobacter cloacae (8,1%; +0,4%) und P. mirabilis (16,2%; +1,6%) zu, während bei E. coli (24,7%; -7,4%), K. pneumoniae (16,8%; -2,3%) und K. oxytoca (7,6%; -0,3%) ein Rückgang zu beobachten war. Eine Resistenz oder verminderte Empfindlichkeit gegen Meropenem wurde bei fünf (1,6%) Isolaten von K. pneumoniae und je einem Stamm von Enterobacter aerogenes (1,7%) und E. cloacae (0,5%) nachgewiesen. Bei Pseudomonas aeruginosa reduzierte sich der Anteil von Stämmen mit verminderter Meropenem-Empfindlichkeit von 19,9% auf 18,1% (-1,8%), während der Anteil bei Acinetobacter baumannii von 20% auf 30,7% (+10,7%) anstieg. Bei Acinetobacter pittii betrug der Anteil 1,9% in 2010 und 1,2% in 2013.

Schlussfolgerung: Insgesamt ist eine günstigere Resistenzsituation als in 2010 festzustellen. Jedoch zeigen sich z. T. erhebliche Unterschiede in den Resistenztrends zwischen den untersuchten Spezies.


Literatur

1.
Kresken M, Hafner D, Körber-Irrgang B; für die Studiengruppe. Resistenzsituation bei klinisch wichtigen Infektionserregern aus dem Hospitalbereich gegenüber Antibiotika. Bericht über die Ergebnisse einer multizentrischen Studie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. aus dem Jahre 2010. Rheinbach: Antiinfectives Intelligence; 2013.