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Intravitreale Injektion von Bevacizumab vs Dexamethason intravitreal beim Cystoiden Makulaödem
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Published: | May 28, 2025 |
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Hintergrund: In der Behandlung entzündlicher cystoider Makulaödeme (CMÖ) wird die zugelassene intravitreale Injektion (IVOM) eines Dexamethason-Implantates (Ozurdex®) seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Ein Steroidresponse kann jedoch die Fortsetzung einer Behandlung verhindern. Alternativ kann hier eine IVOM mit Bevacizumab als off-label-use erfolgen. Diese Fallserie untersucht dessen Wirksamkeit.
Material und Methoden: Zwischen 01/2021 und 06/2024 behandelten wir 7 Augen von 5 Patienten mit entzündlicher CMÖ mit 1,25 mg/0,05 ml Bevacizumab intravitreal. Retrospektiv beobachteten wir die maximal erreichte Reduktion der zentralen Netzhautdicke im SD-OCTsowie Visusentwicklung in ETDRS-Buchstaben und erfassten die Anzahl der Injektionen. Kontrollen erfolgten Ф32,3(sd±13,4) Tage nach Injektion.
Weiterhin verglichen wir den Effekt mit dem einer einmaligen intravitrealen Dexamethason-Implantatgabe am gleichen Auge. Hier erfolgten die Kontrollen nach Ф39,1(sd±5,3) Tage nach Injektion.
Ergebnisse: Nach Bevacizumab nahm die zentrale Netzhautdicke von Ф476(sd±85,08) µm auf Ф376,13(sd±111,8) µm um Ф101,29(sd±124,55) µm signifikant ab (p=0,04). Der Visus stieg von Ф62,8(sd±12,2) auf Ф67,86(sd±4,5) um Ф2,9(sd±4,8) ETDRS-BS an, ohne statistische Signifikanz (p=0,21). Es wurden Ф2,9(sd±1,9) IVOMs über den Zeitraum von Ф91(sd±61) Tagen benötigt.
Nach Injektion eines Dexamethason-Implantats nahm die zentrale Netzhautdicke von Ф492,86(sd±77,46) µm auf Ф313,71(sd±100,41) µm um Ф179,14(sd±117,44) µm statistisch signifikant ab (p=0,004). Der Visus stieg von Ф67,1(sd±9,6) auf Ф70,7(sd±10,8) um Ф3,6(sd±3,5) ETDRS-BS signifikant an (p=0,02).
Schlussfolgerung: Das Dexamethason-Implantat zeigt sich hinsichtlich Visusentwicklung, Reduktion der zentralen Netzhautdicke und Anzahl an Injektionen beim CMÖ Bevacizumab überlegen. Dennoch zeigt Bevacizumab einen Effekt, und ist somit bei Kontraindikation für Steroidgabe zu einer Therapiealternative im off-label-use. Eine weiterführende Untersuchung mit größerer Fallzahl ist geplant.