gms | German Medical Science

Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2024

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

06.12. - 07.12.2024, Berlin

Biomorphometrische Veränderungen nach intravitrealer Therapie mit Aflibercept 8 mg bei diabetischem Makulaödem

Meeting Abstract

  • Katarzyna Palka - Berlin – Augenklinik Berlin-Marzahn
  • L. Steinert - Berlin – Augenklinik Berlin-Marzahn
  • L. Alemdjrodo - Berlin – Augenklinik Berlin-Marzahn
  • Ch. Wirbelauer - Berlin – Augenklinik Berlin-Marzahn

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2024. Berlin, 06.-07.12.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc24bbag30

doi: 10.3205/24bbag30, urn:nbn:de:0183-24bbag308

Published: May 28, 2025

© 2025 Palka et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Das diabetische Makulaödem mit Foveabeteiligung wird seit Jahren als Goldstandard mit einer Anti-VEGF-Therapie behandelt. Häufige Injektionen stellen für viele Patienten jedoch eine erhebliche Belastung dar, was die Therapieadhärenz negativ beeinflussen kann. Die neue Aflibercept (EYLEA)-Intravitreale-Injektion (IVOM) in einer vierfachen Dosierung von 8 mg könnte eine vielversprechende Möglichkeit sein, die Behandlungsintensität zu erhöhen und die Behandlungsintervalle zu verlängern. Wir präsentieren die ersten klinischen Erfahrungen aus unserer Klinik der Therapie mit Aflibercept 8 mg bei Patienten mit diabetischem Makulaödem.

Methoden: Aktuell wurde die Therapie mit Aflibercept 8 mg bei 19 Augen von 17 Patienten in einem Intervall von vier Wochen begonnen. Die erste Gruppe erhielt eine Primärbehandlung mit Aflibercept 8 mg und die zweite Gruppe eine Weiterbehandlung nach vorheriger Therapie mit Ranibizumab oder Aflibercept 2 mg. Retrospektiv analysierten wir den Visusverlauf sowie die zentrale Netzhautdicke vor und während der Behandlung. Zusätzlich fokussierten wir uns auf die Netzhautmorphologie im Makula-OCT (Spectralis, Heidelberg Engineering). Analysiert wurden hyperreflektive Herde in den Netzhautschichten, intraretinale Zysten sowie intra- und subretinale Flüssigkeit.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Sehschärfe zu Beginn der Therapie betrug in der Gruppe mit Primärbehandlung 0,35 ± 0,18. Die zentrale Netzhautdicke lag in dieser Gruppe im Durchschnitt bei 490 ± 140 µm. Bei den Patienten, die eine Weiterbehandlung erhielten, zeigte sich eine durchschnittliche Sehschärfe von 0,4 ± 0,25, und die zentrale Netzhautdicke betrug 455 ± 63 µm. Eine Analyse der morphologischen Veränderungen in der Makula ergab in beiden Gruppen eine erhöhte Anzahl von durchschnittlich 10,76 hyperreflektiver Herde(HRF). Bei etwa 40 Prozent der Patienten wurden große intraretinalen Zysten festgestellt. Der Verlauf der OCT-Veränderungen wurde im Detail zwischen den beiden Gruppen analysiert und verglichen.

Schlussfolgerungen: Unsere ersten Erfahrungen mit Aflibercept 8 mg zeigten in der klinischen Auswertung ein gutes Sicherheits- und Wirkungsprofil. Die erhöhte Konzentration hat das Potenzial, die bestehende, gut etablierte Anti-VEGF-Behandlung zu ergänzen und stellt eine vielversprechende Alternative um die Belastung für die Patienten zu reduzieren.