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Subkonjunktivale Injektion von Triamcinolonacetonid bei anti-VEGF-IVOM-therapierefraktären Makulaödemen
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Published: | May 28, 2025 |
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Hintergrund: Die intravitreale operative Medikamentengabe (IVOM) wird als Goldstandard der Therapie ischämiebedingter Makulaödeme angesehen. Allerdings manifestieren sich auch therapierefraktäre Verläufe. Triamcinolonacetonid (TA) ist ein langwirksames, kostengünstiges Glucocorticoid, das im Rahmen entzündlicher Erkrankungen des Auges zum Einsatz kommt. Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Wirkung einer subkonjunktivalen Injektion von TA zusätzlich zur anti-VEGF-IVOM-Therapie bei therapierefraktären Makulaödemen.
Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Ergebnisse von zehn Augen von neun Patient:innen (mittleres Alter 65,2 ± 7,2 Jahre) ausgewertet, bei denen aufgrund therapierefraktärer Makulaödeme (bei Z.n. Venenastverschluss, Zentralvenenverschluss (ZVV), Hemi-ZVV, diabetischem Makulaödem) zusätzlich zur anti-VEGF-IVOM-Therapie eine subkonjunktivale Eingabe von TA erfolgte. Die bestkorrigierte Sehschärfe, die zentrale Makuladicke sowie Tensio wurden zum Zeitpunkt der TA-Eingabe, nach einem Monat sowie nach drei Monaten erhoben. Die Behandlungsintervalle der IVOM wurden sowohl vor als auch ab dem Zeitpunkt der TA-Eingabe evaluiert. Des Weiteren erfolgte eine Erfassung von Komplikationen.
Ergebnisse: Einen Monat nach TA-Eingabe wurde eine Steigerung des Visus von 0,37 auf 0,42 und nach drei Monaten auf 0,50 festgestellt (nicht signifikant). Die Makuladicke nahm signifikant um 27,1 und 30,7% ab, während das Tensio-Niveau signifikant um 22,6 und 40,6% zunahm. Nach der TA-Eingabe wurde eine signifikante Verlängerung der IVOM-Behandlungsintervalle um 19,0% beobachtet (Follow-up-Dauer: 11 ± 5,7 Monate). In einem Fall manifestierte sich eine Tensoidekompensation (> 30 mmHg), sodass bei Verdacht auf Steroidresponse eine topische sowie kurzzeitig systemische Therapie initiiert wurde.
Schlussfolgerung: Die zusätzliche subkonjunktivale Injektion von TA stellt eine vielversprechende Therapieoption bei Anti-VEGF-IVOM-therapierefraktären ischämiebedingten Makulaödemen dar. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass diese Behandlung bei insgesamt geringen Nebenwirkungen zu einer Reduktion der Makuladicke sowie zu einer Verlängerung der IVOM-Behandlungsintervalle führen kann. Um eine valide Aussage über den Nutzen einer Kombination von IVOM und subkonjunktivaler TA-Eingabe sowie über den günstigsten Zeitpunkt der TA-Eingabe treffen zu können, ist die Auswertung einer größeren Fallzahl sowie eines längeren Follow-Up-Zeitraumes erforderlich.