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Peeling bei sekundärer epiretinaler Membran bei Uveitis – Outcome und Prognosefaktoren
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Published: | May 28, 2025 |
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Hintergrund: Während umfassende Daten zum Outcome von Patienten mit Membranpeeling bei idiopathischer epiretinaler Gliose vorliegen, ist nur wenig über das Ergebnis dieser Operation bei Patienten mit sekundären epiretinalen Membranen (sERM), speziell bei Uveitis-Patienten, bekannt. Diese Arbeit analysiert das Outcome einer großen Patientenkohorte mit Membranpeeling bei sERM bei Uveitis.
Methoden: In diese retrospektive, unizentrische Studie wurden alle konsekutiven Patienten eingeschlossen, die ein Membranpeeling aufgrund einer sERM bei Uveitis zwischen 11/2002 und 04/2023 erhielten. Waren beide Augen betroffen, wurde zufällig nur ein Auge ausgewählt (n=38 Patienten). Ausgewertet wurden demographische Daten, Ätiologie und Aktivitätsstatus der Uveitis, Details der Operation, postoperative Komplikationen und das funktionelle Ergebnis. Morphologische Parameter wurden mittels optischer Kohärenztomographie ermittelt.
Ergebnisse: 95 Augen (von 95 Patienten, mittleres Alter 63,8±12,9 Jahre, n=58 weiblich) wurden eingeschlossen; die mittlere Follow-Up-Zeit betrug 31,3±43,0Monate. Während bei 15,8% (n=15) der Patienten eine Uveitis anterior diagnostiziert wurde, hatten 49,5% (n=47) eine Uveitis intermedia, 29,5% (n=28) eine Uveitis posterior und 5,3% (n=5) eine Pan-Uveitis. Bei 6,3% (n=6) war die Uveitis infektiös bedingt. 49,5% (n=47) der Patienten waren phak, der Anteil pseudophaker Patienten betrug 50,5% (n=48). In 89,5% (n=85) der Fälle wurde zusätzlich die Membrana limitans interna entfernt.
Präoperativ lag der Visus bei 0,49±0,3 logMAR, der postoperative Visus betrug 0,59±0,7 logMAR (p=0,16), d.h. in der gesamten Kohorte konnte kein signifikanter Anstieg des Visus beobachtet werden. Nur bei Patienten mit Pan-Uveitis (n=5) stieg der Visus von 0,54±0,3 logMAR auf 0,46±0,5 logMAR (p=0,67), die Patienten mit einer anderen Uveitis-Form zeigten keine Verbesserung des Visus.
Postoperative Komplikationen umfassten neben der Entwicklung einer Katarakt eine Endophthalmitis (n=1), Amotio retinae (n=3), ein postoperativ neu entstandenes Makulaödem (n=4) und ein Rezidiv der epiretinalen Membran (n=5). Bei 10,5% (n=10) der Patienten zeigte sich eine Reaktivierung der Uveitis.
Zusammenfassung: Die Indikation eines Membranpeeling bei sekundärer epiretinaler Membran bei Uveitis sollte kritisch gestellt werden. Die Daten zeigen unabhängig von der Uveitisform keine signifikante Besserung des Visus. Die Komplikationsrate der Operation ist höher als bei Patienten mit primärer epiretinaler Membran.