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Glaukombehandlung mit suprachoroidalem Drainageimplantat: Unsere 8-Monatsergebnisse
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Published: | May 28, 2025 |
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Hintergrund: Die MINIject-Implantation zählt zu den minimalinvasiven Glaukomchirurgie-Verfahren (MIGS), die über eine suprachoroidale Filtration den Intraokulardruck senken kann. Es wird der Verlauf der Patienten nach MINIject-Implantation in den ersten acht postoperativen Monaten vorgestellt.
Methoden: Retrospektive Analyse von 15 Augen (von 12 Patienten) mit konservativ und operativ vorbehandeltem Offenwinkelglaukom, welche zwischen 11/2022–02/2024 mit MINIject (iStar Medical, Wavre, Belgien) behandelt wurden. Ausgewertet wurden prä- und postoperative Tensiolage, Anzahl an prä- und postoperativen Wirkstoffen zur Therapie sowie postoperativer Verlauf.
Ergebnisse: Bei dem Kollektiv von 15 pseudophaken Augen zeigte sich im Mittel ein präoperativer Intraokulardruck von 23,8 mmHg ± 5,7 mmHg, der am zweiten postoperativen Tag auf 11,6 mmHg ± 3,87 mmHg reduziert werden konnte. Acht Monate postoperativ zeigte sich im Mittel ein Intraokulardruck von 13,46 mmHg ± 3,55 mmHg. Die Anzahl der Wirkstoffe reduzierte sich von präoperativ im Mittel 3,06 Wirkstoffe (± 1,2) auf postoperativ 1,6 (± 1,5) Wirkstoffe. Im postoperativen Verlauf zeigte sich bei 2 von 15 Augen eine temporäre Tensiodekompensation nach 5 Wochen im Rahmen der Vernarbung des uveoskleralen Spaltes, bei 3 von 15 Patienten ein temporärer Visusabfall bei hypotoner Makulopathie mit Aderhautfalten und bei 1 von 15 Patienten im Rahmen eines postoperativen zystoiden Makulaödems. Drei Patienten bedurften nach 6 Monaten einer zusätzlichen Glaukomoperation.
Schlussfolgerung: Die MINIject-Implantation kann als schonendes MIGS-Verfahren eine deutliche Reduktion des Intraokulardrucks und der Tropflast erzielen. Der Bedarf einer erneuten drucksenkenden Lokaltherapie bestand insbesondere nach 3-4 Monaten. Glaukomchirurgische Folgeeingriffe waren selten.