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Real World Erfahrungen bei Patient:innen mit einer Kataraktoperation bei trockener altersbedingter Makuladegeneration
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Published: | May 28, 2025 |
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Fragestellung: Bei altersbedingten Augenerkrankungen stehen der Graue Star und die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oft im Vordergrund. Eine hohe Koinzidenz ist daher nicht verwunderlich. Nachdem letztes Jahr der Einfluss einer Katarakt Operation auf Patient:innen mit neovaskulärer AMD untersucht wurde, wird nun der Einfluss auf die trockene AMD beleuchtet.
Methodik: In dieser retrospektiven, monozentrischen Real-World-Studie wurden Behandlungsdaten von insgesamt 333 Augen von 333 Patient:innen mit trockener AMD, die sich einer Kataraktoperation unterzogen, analysiert. Beurteilt wurden neben dem bestkorrigierten Visus (BCVA) auch Makula-OCT-Parameter (zentraler Netzhautdicke, Makulavolumen, Vorhandensein eines Makulaödems, intraretinaler und/oder subretinaler Flüssigkeit und Pigmentepithelabhebung) sowie die Notwendigkeit einer Anti-VEGF-Therapie im postoperativen Zeitraum von 21 ± 16 Monate.
Ergebnisse: Der mittlere BCVA verbesserte sich zwei Monate nach der Operation signifikant von 59 ± 24 auf 72 ± 16 ETDRS-Buchstaben (0.53 ± 0.47 logMAR to 0.27 ± 0.32 (p < 0,001)) in der trockenen AMD-Kohorte. Dieser Visusanstieg hielt bis zum letzten Follow-Up an. Es zeigte sich zwar vorübergehend ein postoperativer Anstieg der zentralen Netzhautdicke und des Makulavolumens, dieser sank jedoch nach sechs Monaten auf das präoperative Niveau zurück. 7 Patient:innen konvertierten in einem Zeitraum von 1,2 bis 63,7 Monate postoperativ zu einer feuchten AMD.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse legen nahe, dass auch Patient:innen mit einer trockenen AMD von einer Kataraktoperation profitieren und postoperativ eine Exazerbation der AMD unwahrscheinlich ist. Daher ist es wichtig, eine solche Operation nicht unnötig hinauszuzögern und somit komplikationsreichere Verläufe zu riskieren.