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Die biomimetische DMEK: Reif für den Klinikeinsatz
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Published: | May 28, 2025 |
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Bei dem Versuch der Etablierung eines biomimetischen Hornhaut-Transplantates (Tx) für die DMEK haben wir zwei verschiedene Ansätze verfolgt: 1. Ein biosynthetisches DMEK-Transplantat durch die Züchtung humaner kornealer Endothelzellen auf einer von diesen Zellen exprimierten extrazellulären Matrix. In ersten klinischen Tests wurde dieser Ansatz aufgrund einer unzureichenden Adhärenz an das Patientenstroma nicht weiter verfolgt. Deshalb wurden in einem 2. biomimetischen Ansatz Spender-Hornhäute mit geringer Endothelzelldichte verwendet.
Methodik/Behandlung: Aus der lokalen Hornhautbank bezogen wir Spenderhornhäute mit einer Zellzahl von
< 2000 Zellen/mm2, die deshalb nicht für eine perforierende oder posterior lamelläre Keratoplastik verwendet werden konnten. Nach vollständiger mechanischer oder enzymatischer Entfernung der Endothelzellen in einem zentralen 9 mm Areal wurde auf die nun freiliegende Descemetmembran 1x106 humane korneale Endothelzellen (HCEC) in einer 300 µl Suspension ausgesät. Nach Kultivierung (mit oder ohne Zusatz des Rock-Inhibitors Y27632) für eine Woche erfolgten Zellzählungen und immunhistochemische Funktionsnachweise (Phalloidin, ZO-1, Na+/K+-ATPase).
Verlauf: Die Zellen zeigten ein ideales Wachstum auf der denudierten Descemetmembran. Es wurden Zellzahlen von im Mittel 2545 HCEC/mm2 erreicht. Nur unter Zugabe des Rho-Kinase-Inhibitors konnten auch funktionell gute Ergebnisse nachgewiesen werden. Bei den ersten 10 Patienten, die mit diesem Hybrid-Transplantat versorgt wurden, zeigte sich ein zu konventionell präparierten Transplantaten ähnliches Adhäsions- und Aufklarungsverhalten.
Schlussfolgerung: Sollten sich die ersten klinischen Ergebnisse in einer größeren Studie bestätigen, könnten auch bisher verworfene Transplantate für die DMEK-OP bereitgestellt werden.