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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2023

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01. - 02.12.2023, Berlin

Effektivität und Sicherheit einer Implantat-basierten subtenonalen Alternative zur Trabekulektomie

Meeting Abstract

  • Thomas Fuchsluger - Rostock – Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock
  • M. Walckling - Rostock – Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock
  • T. Brockmann - Rostock – Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock
  • A. Graumüller - Rostock – Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock
  • C. Altas - Rostock – Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2023. Berlin, 01.-02.12.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23bbag34

doi: 10.3205/23bbag34, urn:nbn:de:0183-23bbag349

Published: November 22, 2023

© 2023 Fuchsluger et al.
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Text

Fragestellung: Der Preserflo-MicroShunt stellt eine neue Alternative zur Implantatchirurgie zur Behandlung des Glaukoms dar. Das Ziel dieser Untersuchung ist die Wirksamkeit sowie Sicherheit des neuen „ab externo“-Verfahrens bis 12 Monate nach Implantation.

Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurde in 122 Augen der Preserflo®-MicroShunt implantiert und 111 Augen (mehr als 2 Verlaufskontrollen) ausgewertet. 83 Augen zeigten ein primäres Offenwinkelglaukom (74,8%), 28 Patienten ein sekundäres Glaukom (25,2%). Das Patientenalter lag bei 67,37±11,89 Jahren. Es wurde introkularer Druck (IOD), korrigierter Visus, Anzahl der drucksenkenden Wirkstoffe sowie Komplikationen und Folgeeingriffe im Verlauf untersucht. Die Kontrollen erfolgten postoperativ, bei Entlassung, nach 2 Wochen, 1 Monat, 3 Monaten, 6 Monaten, 9 Monaten und 12 Monaten. Zusätzlich wurde der Einfluss der Glaukomart, der filtrierenden Voroperationen und des Linsenstatus überprüft.

Ergebnisse: Zwölf Monate nach der Preserflo®-MicroShunt-Implantation zeigte sich sowohl eine signifikante Reduktion des IOD von 24,5±8,94 mmHg (Bereich: 11–60 mmHg) auf 14,62±4,86 mmHg (Bereich: 4–32 mmHg; p<0,01), als auch eine signifikante Reduktion der benötigten Anzahl an Wirkstoffen von 3,19±1,14 auf 0,97±1,39 (Bereich: 0–4; p<0,01). Eine statistisch signifikante Veränderung des korrigierten Visus konnte nicht festgestellt werden (p>0,05). Außerdem stellte sich heraus, dass die Voroperationen und die Glaukomart keinen Einfluss auf das Ergebnis hatten (p>0,05). Im Verlauf wurde bei 22,5% der Patienten eine Sickerkissenrevision und bei 8,1% Patienten ein weiterer drucksenkenden Eingriff durchgeführt. Ein kompletter chirurgischer Erfolg konnte bei 37,8% (n=42) sowie ein qualifizierter Erfolg bei 51,4% (n=57) der Augen erzielt werden. Es traten keine schwerwiegenden bzw. befundverschlechternden Komplikationen nach der Implantation auf.

Schlussfolgerungen: Der Preserflo®-MicroShunt zeigte sich als eine erfolgreiche und sichere operative Option zur Therapie des Glaukoms. In unserem Kollektiv spielte die Glaukomart oder die bisherige Krankengeschichte des Patienten keine signifikante Rolle. Eine signifikante Drucksenkung und eine Reduktion der Medikamente konnten bis zu einem Jahr erreicht werden. Weitere Langzeitergebnisse sind aktuell noch ausstehend. Es sollten regelmäßige Kontrollen des Sickerkissens durchgeführt werden, um Vernarbungen zu erkennen und zu behandeln, da dies die Effektivität des Preserflo®-MicroShunts gewährleistet.