Article
Mikroshunt in der Glaukomchirurgie – Ergebnisse 8 Jahre postoperativ
Search Medline for
Authors
Published: | November 22, 2023 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Der iStent inject zählt zur trabekulären Mikro-Bypass-Chirurgie. Ziel ist die Wiederherstellung bzw. Verbesserung des Kammerwasserabflusses zur Verringerung oder Eliminierung der Medikamentenbelastung. Die primäre Zielgruppe sind Patienten mit mildem oder moderatem Offenwinkelglaukom. Die iStent-Implantation kann als separate Glaukomoperation oder kombinierte Katarakt-Glaukomoperation erfolgen.
Methoden: Zwischen Juni 2014 und Oktober 2015 wurden an der Charité-Augenklinik 81 Augen mit dem iStent inject versorgt, sodass erstmalig Ergebnisse 8 Jahre postoperativ erhoben und ausgewertet werden konnten. Der Ausgangsbefund von Anamnese, Visus, Augeninnendruck, RNFL, antiglaukomatöser Therapie und postoperativer drucksenkender Eingriffe wurden vor iStent-Implantation und 8 Jahre postoperativ erhoben und dargestellt.
Ergebnisse: 8 Jahre postoperativ konnte eine Kohorte von 21 Augen von 18 Patienten ausgewertet werden, wobei das mittlere Alter der Patientin bei Operation bei etwa 69 Jahren lag. Die Auswertung ergab, dass der mittlere präoperative Visus von 0,57 stabil gehalten werden konnte, genauso wie die mittlere präoperative Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) (78 μm). Der mittlere Augeninnendruck zeigte sich 8 Jahre postoperativ um 31,1% bzw. 6,5 mmHg gesenkt (präoperativ 20,86 mmHg, postoperativ 13,5 mmHg) bei etwa gleich gebliebener Menge lokaler drucksenkender Therapie (präoperativ 2,64-fach, postoperativ 3,07-fach). 66,7% der operierten Augen benötigten keinen erneuten drucksenkenden Eingriff.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten sind die ersten Ergebnisse 8 Jahre postoperativ nach iStent-Implantation. Insbesondere die Ergebnisse hinsichtlich der Augeninnendrucksenkung, Visuserhaltung und RNFL-Stabilisierung sind sehr erfreulich. Limitation der vorliegenden Datenerhebung ist die relativ kleine Kohorte, die sich vorwiegend durch das fortgeschrittene Alter der eingeschlossenen Patienten begründen lässt. Dies geht mit entsprechenden Komorbiditäten oder Todesfällen einher, wodurch die Wiedervorstellungen in unserer Klinik limitiert waren.