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Systematische Aufarbeitung der endogenen Endophthalmitiden im Langzeitverlauf
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Published: | November 22, 2023 |
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Hintergrund: Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen des Keimnachweises bei endogenen Endophthalmitiden, welche meist schwer kranke Patient:innen betrifft. Da die Erreger durch Septikämie zum Auge gelangen, bildet der Erregernachweis eine mögliche therapeutische Grundlage für eine rationale antibiotische Therapie der septischen Patienten. Die Endophthalmitis an sich ist ein schwerwiegendes Krankheitsbild, die oft mit erheblichen Visuseinschränkungen einhergeht, aus endogener Ursache stellt sie eine vitale Bedrohung für den Patienten dar.
Methoden: Es wurden 31 Patienten mit endogener Endophthalmitis im Zeitraum von 2012–2023 im Hinblick auf Erregernachweis, Visusentwicklung, Grunderkrankung zum Zeitpunkt der Endophthalmitis und Therapieregime retrospektiv analysiert.
Ergebnis: Bei 45% der Patientin bestand eine nachgewiesene Sepsis, 19% der aus dem Glaskörper detektierten Keime waren auch in der Blutkultur nachweisbar. In 13 Augen konnte ein Keimnachweis aus der Glaskörperprobe nach Pars-plana-Vitrektomie erbracht werden. Am häufigsten wurde Candida albicans (n=8) nachgewiesen, gefolgt von Staphylococcus-Spezies (n=5). Aus der Blutbahn konnte ein Keimnachweis in 8 Fällen erreicht werden. 23% der Patienten wiesen eine binokulare Infektion auf. Bei Erstvorstellung hatten 41% der Patienten einen Visus von Fingerzählen oder schlechter. Nach Therapie und einem mittleren Follow-up von 3,7 Monaten (Spanne 0–27 Monate) lag der Visus noch bei 18% der Patienten in diesem Bereich (Visus: <FZ).
Schlussfolgerung: Der Keimnachweis mittels Vitrektomie gelang bei unseren Patienten in 41% der Augen (n=13). Es konnte im Langzeitverlauf gezeigt werden, dass eine umgehende und intensive Therapie das visuelle Outcome der Patienten deutlich verbessert. Da die endogene Endophthalmitis auf dem Boden einer Septikämie entsteht, bietet die Glaskörperprobe ebenfalls einen guten Anhalt für die beteiligten anderen Fachrichtungen über das Erregerspektrum. Um die Nachweisrate zu verbessern und dann gezielter therapieren zu können, arbeiten wir an Möglichkeiten die prä-analytischen Abläufe der Glaskörperproben zu optimieren, wie zum Beispiel das direkte Kultivieren der Probe im Operationssaal, angelehnt an das FRES-Set der Uniklinik Freiburg.