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Gefäßmorphologische Charakterisierung bei RCS unter Real-world-Bedingungen: Einsichten aus dem Berliner Makularegister und der BIOCHOR-Studie
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Published: | November 22, 2023 |
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Hintergrund: Die pachychoroidalen Erkrankungen sind auch aufgrund ihrer Vielfalt von zahlreichen Unsicherheiten gekennzeichnet, sowohl hinsichtlich ihrer zugrundeliegenden Pathophysiologie als auch in Bezug auf die diagnostischen Herausforderungen im klinischen Alltag. Eine venöse Stauung der Choroidea wird als eine Ursache angenommen. Ziel der Studie ist die Charakterisierung der Gefäßmorphologie bei Betroffenen mit Retinopathia centralis serosa (RCS) an einer Real-World-Population.
Methoden: Aus dem Berliner Makularegister und der dort verankerten BIOCHOR-Kohorte wurden Patient:innen mit einer auf einem oder beiden Augen klinisch diagnostizierten RCS eingeschlossen. Die Bilder aus der Optischen Kohärenztomographie im Enhance-Depth-Imaging-Modus (OCT-EDI), der OCT-Angiographie (OCTA) und der Indocyanin-Grün-Angiographie (ICGA) wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Beide Augen von 48 Patienten (15 Frauen, 43 Männer, Durchschnittsalter 53,14±14 Jahre) konnten eingeschlossen werden. 66 Augen waren mit einer RCS diagnostiziert, 30 Augen waren klinisch unauffällig. Die Choroidaldicke in den erkrankten Augen betrug 405,45 µm±92,17 µm, wobei 12,5% eine normale subfoveale Choroidaldicke (<300 µm) aufwiesen. In den klinisch unauffälligen Augen lag die Chorideadicke bei 351,83 µm±85,37 µm, wobei 75,9% dieser Augen ein Pachychoroid aufwiesen. 92,5% der betroffenen Augen zeigten in der ICGA makuläre Pachyvessel oder Anastomosen über die Wasserscheide hinaus. Bei 85,7% der unauffälligen Augen konnten Pachyvessel und bei 89,3% Anastomosen dargestellt werden. In der OCTA waren bei 95,8% der betroffenen Augen Pachyvessel oder Anastomosen darstellbar (vs. 90,3% der gesunden Augen). Über alle Augen betrachtet stimmte die Bewertung basierend auf ICGA und OCTA in 96,4% der Fälle überein.
Schlussfolgerung: Die Mehrheit der von RCS betroffenen Augen weist ein Pachychoroid und angiographische Pachyvessel mit aufgehobener Wasserscheide auf. Die Bewertung von ICGA und OCTA stimmt in der Mehrzahl der Fälle überein, so dass die OCTA eine mögliche nicht-invasive Alternative zur ICGA ist.