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IOL-Explantationen in der refraktiven Linsenchirurgie
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Published: | November 22, 2023 |
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Hintergrund: Seit 2009 haben wir 159 Intraokularlinsen (IOL) explantieren müssen. Die wesentlichen Ursachen für IOL-Explantationen waren bisher in unserem Gesamtkollektiv Linsendislokationen sowie IOL-Eintrübungen, die Explantationen erfolgten in der Regel mehrere Jahre nach Primär-Operation. Für den Anteil (14%) der explantierten IOL aus der refraktiven Linsenchirurgie sind die Voraussetzungen, Ursachen und Zeitintervalle deutlich anders gelagert. In der vorliegenden Auswertung analysierten wir diese Subgruppe.
Methoden: Wir werteten retrospektiv die Daten der 22 explantierten refraktiven IOL aus, hinsichtlich Patienten-Alter, Dauer zwischen Im- und Explantation, Explantationsgrund sowie Linsentyp.
Ergebnisse: Bei den explantierten IOL-Typen handelte es sich um 12 phake IOL (2 Vorderkammerlinsen, 10 Hinterkammerlinsen), 9 Multifokallinsen, 1 torische IOL. Der Grund für eine Explantation der phaken IOL waren eine Endothelzellzahl-Reduktion (2 phake Vorderkammer-IOL) oder eine Katarakt-Entwicklung (10 phake Hinterkammer-IOL), die Explantationen erfolgten zwischen 10 und 14 Jahren postoperativ. Optische Nebenwirkungen (8 IOL) oder Refraktionsabweichungen (2 IOL) waren die Explantationsgründe bei den Multifokallinsen. Bei Explantation waren die Patienten im Mittel 52 Jahre (Min 42 Jahre; Max 60 Jahre) alt.
Schlussfolgerungen: Eine IOL-Explantation erfolgt verhältnismäßig häufiger in der refraktiven Linsenchirurgie als im Gesamtkollektiv der Katarakt-Patienten. Die Patienten sind zum Explantationszeitpunkt verhältnismäßig jünger. Dies sollte bei der Patienten-Betreuung und -Aufklärung in der refraktiven Linsenchirurgie bedacht werden.