gms | German Medical Science

Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02. - 03.12.2022, Berlin

Rezidivrate nach phototherapeutischer Keratektomie bei rezidivierenden cornealen Erosiones

Meeting Abstract

  • Moritz Häringer - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • F. Heinemann - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • A. Liekfeld - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann; Brandenburg an der Havel – Technische Hochschule Brandenburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022. Berlin, 02.-03.12.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22bbag26

doi: 10.3205/22bbag26, urn:nbn:de:0183-22bbag265

Published: January 16, 2023

© 2023 Häringer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die phototherapeutische Keratektomie (PTK) stellt nach den konservativen Therapiemöglichkeiten (Tränenersatzmittel, Verbandslinsen) und neben der Abrasio corneae eine gute Behandlungsoption von rezidivierenden Erosiones corneae dar. Es gibt keinen einheitlichen Konsens in der Literatur hinsichtlich Ablationstiefe und Größe der optischen Zone bei der PTK, die Erfolgsraten variieren in der Literatur zwischen 69% und 100% (Zumhagen 2006). Wir untersuchten in dieser retrospektiven Studie unsere Rezidivrate hinsichtlich der Genese und PTK-Technik.

Methodik: Die Analyse umfasste 35 Augen von 31 Patienten (19 Frauen, 12 Männer) zwischen 21 und 71 Jahren (Median: 42 J.) mit erfolgter PTK nach rezidivierenden Erosiones. 49% der Erosiones waren auf eine traumatische Genese zurückführbar, 37% auf eine oberflächliche Hornhautdystrophie und 14% anamnestisch weder auf ein Trauma noch auf eine klinisch darstellbare Dystrophie. Die Rezidivrate wurde durch Befragung der nachbehandelnden Augenärzte und der Patienten erhoben.

Ergebnisse: Im Nachbeobachtungszeitraum von durchschnittlich 31,7 Monaten (6-99 Monate) lag die Gesamt-Rezidivrate bei 29% (10/35). Hiervon erlitten jedoch 3 Patienten ein Rezidiv durch ein erneutes Trauma, so dass die Spontan-Rezidivrate bei 22% lag (7/32). Das Intervall bis zum Rezidiv betrug im Mittel 6,3 Monate, wobei sich alle Spontan-Rezidive innerhalb des ersten postoperativen Jahres (1-11 Monate) ereigneten. Bei Stratifizierung nach der Ursache zeigte sich bei traumatischer Genese in 36% der Fälle ein Rezidiv, bei Dystrophie lediglich bei 8%. Bei Stratifizierung nach Ablationstiefe zeigte sich bei Abtragung von maximal 8 µm eine Rezidivrate von 30%, bei tieferer Ablation (>8µm) von nur 8%.

Schlussfolgerung: Wir konnten durch die PTK eine Rezidivfreiheit bei knapp 80% unserer Patienten erreichen mit signifikant höhere Erfolgsrate bei den Dystrophie-bedingten Erosiones und größerer Ablationstiefe. Die PTK stellt eine gute und sichere Behandlungsalternative nach erfolglosen konservativen Therapieversuchen dar.