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Modulation der klinischen neovaskulären AMD-Aktivität durch systemische Faktoren – die GSEA Analyse des Proteoms aus der BIOMAC-Studie
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Published: | January 16, 2023 |
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Hintergrund: Ziel der Studie ist die Identifizierung von systemischen Faktoren, die die Aktivität der choroidalen Neovaskularisation (CNV) modulieren und auf diesem Wege den Bedarf an IVOMs determinieren.
Methoden: Kohortenstudie mit 46 Patienten mit neovaskulärer AMD unter Anti-VEGF-Therapie. Die Kohorte wurde nach Behandlungsbedarf stratifiziert. Die Hochfrequenzgruppe (HF) (N=25) erhielt regelmäßige IAI in Abständen ≤ 6 Wochen, während sie noch Anzeichen von CNV-Aktivität aufwies. Die Niedrigfrequenzgruppe (LF) (N=21) wies keine Anzeichen für eine CNV-Aktivität auf und erhielt IAI in Abständen von ≥ 10 Wochen. Die proteomischen Faktoren wurden mit Hilfe der Massenspektrometrie mit Hyper Reaction Monitoring (HRM) analysiert. Es wurde eine Gene Set Enrichment Analysis (GSEA), um die Beteiligung der spezifischen Biomarker unter Berücksichtigung der Unterschiede im Kohortenvergleich an verschiedenen Stoffwechselwegen zu untersuchen, durchgeführt. Dieser Ansatz bietet eine ganzheitlichere Analyse und löst das Problem des vorzeitigen Ausschlusses wichtiger Proteine aufgrund unzureichender Unterschiede in den Primäranalysen (z.B. t-Test).
Ergebnisse: Hinsichtlich des Alters (HF 78,4±8,14; LF 79,7±7,00 Jahre), des Geschlechts (p=0,139) und des Visus (p=0,402) keine Unterschiede. Die zentrale Netzhautdicke unterschied sich zwischen HF 352,2±98,0 vs. LF 274,8±45,7 μm (p=0.001). 1'182 Proteine, repräsentiert durch 20'826 Peptid-Ionen-Varianten, wurden quantifiziert. Die GSEA-Analyse ergab sowohl signifikante p- als auch q-Werte (<0.05) für insgesamt 20 wichtige Stoffwechselwege. Dabei fielen PSMD1 und PSMD4 (p<0.05) in der Primäranalyse, sowie als leading Edge in der GSEA für das Ubiquitin-Proteasom-Systems (UPS) auf. Das UPS war in der HF-Gruppe signifikant herunterreguliert. Der „RAF/MAP kinase cascade“ Pathway war in der LF-Gruppe (p<0.05) erhöht, auch hier waren PSMD1, 4 die führenden Proteine.
Schlussfolgerungen: In der GSEA Analyse wurde die Expression des UPS als zentraler Unterschied zwischen den Gruppen identifiziert. PSMD1, 4 sind als Multiproteinkomplex am Abbau von ubiquitinierten Proteinen beteiligt, einem wichtigen Prozess zur Aufrechterhaltung der Protein- und Zellhomöostase. Ein relativ herunterreguliertes UPS scheint ein Risikofaktor für eine erhöhte Injektionsfrequenz zu sein. Die Daten deuten auf ein Potenzial für eine systemische Modulation der CNV-Aktivität hin und könnten die Grundlage für weitere Target-Discovery-Forschung sein.