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Mikrovaskuläre Veränderungen der zentralen Netzhaut unter Aflibercept-Therapie bei Diabetischem Makulaödem und Venenverschlüssen
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Published: | January 10, 2022 |
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Hintergrund: Die optische Kohärenztomographie (OCT) und die Fluoreszenzangiographie (FAG) stellen bei einem Makulaödem aufgrund von Diabetes oder Venenverschluss den Goldstandard in der Diagnostik und Therapieplanung dar. Die OCT-Angiographie (OCT-A) erlaubt die nicht-invasive Visualisierung der retinalen und choroidalen Perfusion und stellt damit eine Ergänzung oder möglicherweise sogar Alternative zur FAG dar.
Methoden: Zwischen Januar 2018 bis Oktober 2020 wurde ein Register mit treatment-naiven Patienten mit diabetischem Makulaödem (DMÖ) und Makulaödem bei Venenverschlüssen aufgebaut. Wir verglichen die vaskuläre Struktur in der Makula in der FAG und OCT-A vor Initiierung einer Aflibercept-Therapie, sowie die mikrovaskulären Veränderungen in der OCT-A unter Aflibercept-Therapie. Die OCT-Angiographie-Aufnahmen mit 3x3-mm Scanmuster analysierten wir anhand von OCT-A-Biomarkern, einschließlich Anzahl der Mikroaneurysmen, Gefäßdichte im oberflächlichen Plexus, Gefäßkaliber/Teleangiektasien und Fläche der Foveolären Avaskulären Zone (FAZ).
Ergebnisse: Bei insgesamt 9 Augen von 9 Patienten mit diabetischem Makulaödem, sowie bei 8 Augen von 8 Patienten mit Venenverschluss zeigten sich die in der FAG gezeigten vaskulären Veränderungen deckungsgleich zu den OCT-A-Aufnahmen vor Therapiebeginn. Unter Aflibercept reduzierte sich bei 8 von 9 (89%) Augen mit DMÖ die Anzahl der Mikroaneurismata. Bei insgesamt 17 Augen konnte bei 10 Augen eine Normalisierung der Gefäßweite bzw. Rückgang der Tortuositas in den OCT-Angiographie-Aufnahmen gezeigt werden. Zudem konnte bei 47% (n=8) eine geringgradige Rarefizierung der Kapillardichte, sowie eine Vergrößerung der FAZ bei 24% (n=4) festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Abhängig von der Auswertbarkeit der OCT-Angiographie-Aufnahmen bietet diese Methode der Darstellung der zentralen retinalen Gefäßsituation eine mögliche Alternative zur invasiven Fluoreszenzangiografie. Unter VEGF-Inhibition mit Aflibercept können damit detailreich Veränderungen der mikrovaskulären Struktur dargestellt werden.