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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

06.12. - 07.12.2019, Berlin

Management antikoagulativer Therapie bei der chirurgischen Therapie maligner Lidtumore

Meeting Abstract

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  • Cindy Walter - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann
  • A. Liekfeld - Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann; Brandenburg – Technische Hochschule Brandenburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019. Berlin, 06.-07.12.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19bbag36

doi: 10.3205/19bbag36, urn:nbn:de:0183-19bbag360

Published: February 5, 2020

© 2020 Walter et al.
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Hintergrund: Das Absetzen bzw. „Bridging“ von Antikoagulanzien bei elektiven Eingriffen am Auge führt immer wieder zu Diskussionen. In der Literatur sowie in den Leitlinien gibt es diesbezüglich keine eindeutigen Empfehlungen. Wir untersuchten daher entsprechende perioperative Parameter bei Patienten mit chirurgischer Intervention bei malignen Lidtumoren entweder unter antikoagulativer Therapie oder ohne.

Methode: Es erfolgte die prospektive Auswertung von 32 Patienten, bei denen eine chirurgische Exzision mit anschließender plastischer Deckung eines malignen Lidtumors erfolgte. Ausgewertet wurden der präoperative Blutdruck, die intraoperative Blutungsstärke und die Anzahl an Nachblutungen unter antikoagulativer Therapie vs. ohne Therapie.

Ergebnisse: Von den 32 Patienten hatten 16 Patienten keine antikoagulative Therapie, bei 6 Patienten wurde die Therapie für den Eingriff pausiert und 10 Patienten setzten die Medikation fort. Zwischen den Gruppen mit und ohne Antikoagulanzien zeigte sich kein Unterschied bezüglich der intraoperativen Blutungsstärke. Bei den Patienten mit stärkerer intraoperativer Blutung wurde mit und ohne antikoagulativer Therapie präoperativ ein durchschnittlich höherer Blutdruck gemessen. Es kam in der Gruppe ohne Antikoagulanzien zu 1 und in der Gruppe mit Antikoagulanzien zu 2 postoperativen Nachblutungen.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko sollte die antikoagulative Therapie bei der chirurgischen Therapie von Lidtumoren fortgesetzt werden. Zur Abschätzung der intraoperativen Blutungsstärke kann der präoperativ gemessene Blutdruck hilfreich sein.