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Operative Behandlung von großen Makulaforamina mittels ILM-Flap
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Published: | December 20, 2018 |
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Hintergrund: Die Pars-plana-Vitrektomie (PPV) mit hinterer Glaskörperabhebung (HGA), Peeling der Membrana limitans interna (ILM-Peeling) und Gasendotamponade hat sich zur Behandlung des Makulaforamens bewährt. Bei großen Makulaforamina >400 µm sinkt jedoch die Verschlussrate, so dass die Präparation eines ILM-Flaps, der über das Loch umgeklappt wird, zum Verschluss des Makulaforamens beitragen kann.
Methoden: In einer klinischen Untersuchung wurden konsekutiv 14 Patienten durch eine nahtlose 25G-PPV mit HGA, ILM-Peeling, ILM-Flap und Gasendotamponade operiert. Diese wurden einer alterskorrelierten Vergleichsgruppe ohne ILM-Flap gegenübergestellt. Zur Foramenbiometrie wurde die SD-OCT (Cirrus-OCT, Zeiss) herangezogen. Die Verschlussrate wurde 2 Wochen postoperativ überprüft. Weiterhin wurden Bulbuslänge, OP-Dauer, IOD und Grad der Gasfüllung am 1. postoperativen Tag erhoben.
Ergebnisse: In der Gruppe mit ILM-Flap betrug das durchschnittliche Alter 68±12 Jahre. In der Vergleichsgruppe zeigte sich ein Altersdurchschnitt von 69±8 Jahren (P>0,05). Die durchschnittliche Foramengröße lag bei 587±93µm (ILM-Flap) und 585±69µm (ohne ILM-Flap) (P>0,05). Durch die ILM-Flap-Technik konnte ein Lochverschluss in 14/14 Fällen (100%) erreicht werden, während in der Vergleichsgruppe ohne ILM-Flap dies in 12/14 Fällen (86%) gelang. Der mittlere Visus lag präoperativ bei 0,05 und konnte in beiden Gruppen auf 0,2 gebessert werden.
Schlussfolgerung: Beim großen Makulaforamen (>400 µm) kann durch die ILM-Flap-Technik ein effektiver Lochverschluss erreicht werden. Der Visus bleibt durch die lochbedingten retinalen Veränderungen eingeschränkt.